Kindermord-Prozess:Mutmaßlicher Täter gibt angeblich weitere Morde zu

Die Morde an Levke und Felix hat Marc Hoffmann bereits gestanden. Doch beiden achtjährigen Kinder waren möglicherweise nicht seine einzigen Opfer: Einem früheren Mithäftling gegenüber soll auch die Tötung der zehnjährigen Adelina eingeräumt haben.

Das hat am Montag im Prozess vor dem Landgericht Stade ein Polizist berichtet, der den einstigen Zellengenossen vernommen hatte. Diesem habe der 31 Jahre alte Marc Hoffmann die Tat mit den Worten "Da bin ich noch mal schwach geworden" zugegeben.

Marc Hoffmann beim Prozessauftakt. (Foto: Foto: ddp)

Adelina aus Bremen war im Juni 2001 verschwunden. Ihre Leiche wurde im Oktober 2001 gefunden.

Hoffmann hat gestanden, die Kinder Levke und Felix im vergangenen Jahr verschleppt, sexuell missbraucht und dann getötet zu haben. Nach Angaben eines zweiten Polizisten hat er bei fünf Vernehmungen weitere Verbrechen bestritten.

So habe er einmal erklärt, "er habe nichts mehr zu gestehen". Er habe auch gesagt, er habe mit Adelina "nichts zu tun". Als das Gespräch auf diesen Fall gekommen sei, habe Hoffmann "emotional sehr stark reagiert" und die Vernehmung abgebrochen.

Dem Mithäftling soll Hoffmann nach Angaben der Ermittler auch Morde an einem Mädchen und einem Jungen in Ostdeutschland, an zwei Anhalterinnen bei Schwerte und in Bremerhaven sowie an einer jungen betrunkenen Frau gestanden haben. Die Angaben des Mithäftlings seien aber örtlich und zeitlich sehr unkonkret gewesen, berichtete der Polizist.

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