Kinder erkrankt:Vogelgrippe erreicht Thailand

Lesezeit: 1 min

Die Geflügelpest breitet sich weiter in Ostasien aus. Nachdem in Vietnam bereits fünf Menschen starben, sind nun auch in Thailand zwei Fälle der gefährlichen Krankheit aufgetreten. In der Weltgesundheitsorganisation wird befürchtet, dass der Virus aufgrund häufiger Mutationen eine zunehmende Gesundheitsgefahr darstellt.

In Thailand sind zwei Menschen an der Vogelgrippe erkrankt, die derzeit in Ostasien grassiert. Bei den Patienten handele es sich um zwei Jungen im Alter von sechs und sieben Jahren, teilte Gesundheitsminister Sudarat Keyuraphan am Freitag in Bangkok mit. Die beiden lebten in der Nähe einer Geflügelfarm und sollen mit Kadavern von Hühnern in Berührung gekommen sein.

Der Gesundheitszustand der Kinder sei stabil. Das Ministerium habe für alle Kontaktpersonen der Jungen eine zehntägige Quarantäne angeordnet.

Drei weitere Patienten stünden unter Verdacht, ebenfalls an der Hühnerpest erkrankt zu sein. Sie würden derzeit untersucht, die Ergebnisse seien in den kommenden Tagen zu erwarten.

Das thailändische Agrarministerium bestätigte den Ausbruch der Hühnerpest in der westlichen Provinz Suphan Buri. In einer Untersuchung sei dort das Virus H5N1 festgestellt worden. Vize-Agrarminister Newin Chidchob verkündete, Thailand werde vorübergehend den Export aller Hühnerprodukte aussetzen, weil die internationale Gemeinschaft ohnehin die Einfuhr stoppen werde.

Erreger mit neuen Merkmalen

Aufgrund von Mutationen des Virus' stellt die Krankheit offenbar eine zunehmende Gesundheitsgefahr für den Menschen dar.

Der für die Weltgesundheitsorganisation WHO tätige Virologe Robert Webster erklärte am Freitag in Hongkong, dass die jetzt analysierten Gensequenzen des Geflügelpest-Erregers H5N1 andere Merkmale aufwiesen als während der letzten großen Epidemien 1997 und 2003. "Er ändert sich ständig", sagte der US-Wissenschaftler.

Ursache der offensichtlichen Mutation sei möglicherweise die Massenhaltung von Geflügel in engen Käfigen. Sobald die Tiere Antikörper gegen das Virus entwickelten, reagiere dieser mit einer genetischen Anpassung auf die veränderte Situation. Dabei werde der Erreger dem Grippevirus ähnlicher, mit dem sich Menschen infizierten, sagte Webster.

Thailands Gesundheitsminister Keyurphan wies inzwischen Vorwürfe zurück, die Regierung habe den Ausbruch der Vogelgrippe in Thailand zu vertuschen versucht. Das Gesundheitsministerium habe die Ankündigung "aufgeschoben", da für die Untersuchungen vier Schritte nötig seien. Die thailändische Regierung hatte bisher den Ausbruch der Hühnerpest im Land bestritten. Insgesamt sind Beobachtern zufolge 16 Provinzen betroffen.

© AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: