Kanadischer Serienmörder Pickton:Zuerst 50, dann Pause, dann nochmal 25

Der Fall des mutmaßlichen Prostituierten-Killers ist um eine bizarres Detail reicher. Aus einem verdeckt aufgenommenen Video geht hervor, dass der Schweinezüchter offenbar nach Zahlenschwellen mordete.

Im seit Januar laufenden Prozess gegen Robert Pickton in New Westminster nahe Vancouver sind schon makabere Einzelheiten ans Licht gekommen: Dass Angeklagte seine Opfer gehäckselt haben soll, dass er Leichenteile an Schweine verfütterte. Ein Bekannter Pickton sagte sogar aus, er habe den Schweinezüchter dabei überrascht, wie er einer der jungen Frauen "die Haut abzog".

Nun wurde dem Gericht ein Video vorgespielt, dass kurz nach Picktons Festnahme 2002 in einer Gefängniszelle aufgezeichnet worden war. Der Inhaftierte ist zu sehen und zu hören, wie er mit einem Zellengenossen plaudert, der in Wirklichkeit ein verdeckter Ermittler war.

Der mutmaßliche Serienkiller offenbarte, er habe 49 Huren auf seiner Farm ermordet und wollte noch zunächst ein weiteres Opfer töten, "um eine runde 50 zu machen".

Pickton sagt, er sei unschuldig

Dann sei er aber schlampig geworden bei der Beseitigung der Beweise und habe sich entschieden, die Dinge zunächst einmal ruhen zu lassen. Danach habe er noch einmal 25 Frauen umbringen wollen - also insgesamt 75.

Die Anklage wirft dem Schweinefarmer vor, 26 Prostituierte getötet und die Leichen zerlegt zu haben. In dem laufenden Verfahren werden zunächst sechs Fälle behandelt. Von der Gesamtzahl 75 war bislang nicht die Rede.

Picktons mutmaßliche Opfer gehören zu mehr als 60 Prostituierten, die zwischen dem Ende der 80er Jahre und 2001 in Vancouver verschwanden. Der Polizei zufolge hat Pickton die Frauen auf den Straßen der Stadt angeheuert, auf seine Farm gebracht, Geschlechtsverkehr mit ihnen gehabt und sie anschließend getötet und zerstückelt.

Pickton erklärte sich im laufenden Verfahren für unschuldig.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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