Jackson-Prozess:Zeugin gibt Falschaussagen zu

Die Mutter des mutmaßlichen Missbrauchsopfers des Popstars hat im Kreuzverhör eingeräumt, dass sie in früheren Prozessen zwei Mal unter Eid Falschaussagen machte.

Der Anwalt Thomas Mesereau versuchte dabei alles, um sie als unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Seine beißenden Attacken auf die Zeugin und deren lange und abschweifende Antworten brachten ihnen schließlich beiden eine Ermahnung durch Richter Rodney Melville ein. Das Kreuzverhör sollte am Montag fortgesetzt werden.

Neverland-Ranch: "Hort für Alkohol, Pornografie und Sex mit kleinen Jungen", so eine Zeugin. (Foto: Foto: Reuters)

Beobachter erklärten, dieses Kreuzverhör könnte die kritischste Phase des gesamten Prozesses markieren. Mesereau hat der Frau mehrfach vorgeworfen, sie habe sich bei Prominenten eingeschmeichelt, um diese finanziell auszunehmen, und habe dabei die Krebserkrankung ihres Sohnes zu ihren Gunsten ausgenutzt.

Auch mit dem Verweis auf ein umstrittenes früheres Verfahren, in dem der Familie 150.000 Dollar wegen rüpelhafter Behandlung in einem Kaufhaus zugesprochen wurden, hat Mesereau versucht, die Glaubwürdigkeit der Frau in Zweifel zu ziehen.

Die Frau hatte vor dem Gericht in Santa Maria schwere Vorwürfe gegen Jackson erhoben, der sich an ihrem Sohn vergangen und sie zu entlastenden Erklärungen gedrängt haben soll.

Die Frau erhob den Vorwurf, die Neverland-Ranch des Popstars sei nichts anderes als ein Hort für "Alkohol, Pornografie und Sex mit kleinen Jungen" gewesen. Richter Rodney Melville ließ die Äußerung allerdings aus dem Protokoll streichen.

Aussagen in einem Videoband seien ihr von Jacksons Mitarbeitern wörtlich vorgegeben worden. Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft wollte der Popstar mit dem Videoband der Kritik an seinem Verhalten gegenüber Minderjährigen entgegentreten.

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