Indonesien:Flutwelle fordert 37 Todesopfer

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Nach einem Seebeben hat eine zwei Meter hohe Flutwelle West-Java getroffen. Mehrere Gebäude wurden zerstört. Es wird befürchtet, dass die Opferzahl weiter steigt.

Durch die Flutwelle in Indonesien sind am Montag mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden. Dies sagte ein Abgeordneter auf der Insel Java.

Java (Foto: Grafik: MS-Encarta)

Anfangs war von fünf Toten die Rede gewesen. Die Opferzahl werde vermutlich weiter steigen, sagte der örtliche Abgeordnete Rudi Supriatna Bahro dem Fernsehsender Metro TV.

Er verglich die Lage mit der in der indonesischen Provinz Aceh nach dem schweren Tsunami im Dezember 2004, als allein in Aceh 168.000 Menschen getötet wurden.

Flutwellen, die durch das Beben ausgelöst wurden, hätten mehrere Hotelbauten und Wohnhäuser an der Küste zerstört, berichteten Behörden und Augenzeugen.

Das Beben, dessen Stärke von Jakartas Nationalem Wetterdienst mit 6,8 angegeben wurde, ereignete sich um 15.20 Uhr Ortszeit (10.20 Uhr MESZ). Nach Messungen des US-Erdbebenzentrums im US-Staat Virginia lag die Stärke der Erdstöße sogar bei 7,2.

US-Warnzentrum rechnet nicht mit einem großen Tsunami

Das Pazifik Tsunami Warnzentrum hatte eine Warnung für den Indischen Ozean herausgegeben. Betroffen sein könnten Java und Sumatra, aber auch die australischen Weihnachtsinseln und die Kokosinseln. Auch für die indischen Nicobaren-Inseln gab es eine Tsunami-Warnung.Das US-Warnzentrum auf Hawaii rechnete aber nicht mit einem großen Tsunami.

Im indonesischen Rundfunk sagte eine Zeugin, zwei Meter hohe Wellen hätten mehrere Hotelbauten und Wohnhäuser an der Südküste Javas weggespült. "Da waren auch viele Fischerboote, die von den Wellen mitgerissen wurden."

Sie und andere Zeugen hätten bei einem der Touristenzentren der Insel mindestens drei Menschen gesehen, die sie für tot hielten.

Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes in Jakarta lag das Epizentrum des Bebens im Indischen Ozean, etwa 360 Kilometer südlich von Jakarta. Nach Rundfunkberichten wurden die Erdstöße in mehreren Städten im Westen Javas gefühlt. In Jakarta spürten vor allem Bewohner in höheren Häusern die Schwankungen und liefen auf die Straße.

Dem neuen Beben waren in den vergangenen Wochen mehrere starke Erdstöße vorausgegangen. Am 27. Mai erschütterte ein Beben der Stärke 6,2 das Zentrum Javas um die Stadt Yogyakarta. 6000 Menschen starben, Tausende wurden verletzt.

Gefährliche Lage am "Ring of Fire"

Indonesien liegt am so genannten "Ring of Fire", einem vulkanischen Gürtel um den Pazifischen Ozean, an dem Erdbeben häufig vorkommen. Auch der verheerende Tsunami vom 26. Dezember 2004 war durch ein Erdbeben - mit der Stärke 9,1 - in Indonesien ausgelöst worden.

Damals kamen in den Staaten um den Indischen Ozean mehr als 220.000 Menschen ums Leben. 177.000 Menschen starben allein in der indonesischen Provinz Aceh auf der Insel Sumatra.

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