Indien:Mehr als 100 Menschen sterben bei Massenpanik

Massenpanik vor einem Hindu-Tempel: In Zentralindien sind mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen, viele weitere wurden verletzt. Auslöser des Unglücks war offenbar ein falsches Gerücht.

Die Zahl der Opfer einer Massenpanik vor einem Hindu-Tempel in Indien steigt weiter: Ein Polizeisprecher bestätigte 111 Toten. 133 Menschen wurden nach derzeitigem Stand verletzt. Die meisten Opfer des Unglücks im Bundesstaat Madhya Pradesh sind Frauen und Kinder.

Die Massenpanik ereignete sich auf einer Brücke, die zum Ratangarh-Tempel in Datia führt. Dort hätten sich am Sonntagmorgen gleichzeitig 25.000 Menschen befunden, sagte der Polizist weiter.

Der Nachrichtensender NDTV und die Zeitung Times of India berichten, dass ein Gerücht die Panik ausgelöst haben soll. Es wurde offenbar verbreitet, dass die Brücke, die über den Fluss Sindh zum Tempel führt, zusammenbreche.

In dem Tempel wurde der Abschluss des Navaratri-Festes zu Ehren der Hindu-Göttin Durga begangen. Die achtarmige Durga symbolisiert im Hinduismus den Sieg des Guten über das Böse und wird als eine Frau dargestellt, die Waffen in ihren acht Händen trägt.

Das Navaratri-Fest lockt vor allem im Norden Indiens Millionen Gläubige in die Tempel. In dem Tempel in Datia hatten sich während der Massenpanik bereits bis zu 400.000 Menschen versammelt. Datia liegt rund 350 Kilometer nördlich von Bhopal, der Hauptstadt von Madhya Pradesh.

In Indien kommt es immer wieder zu fatalen Massenpaniken. Am Rande des größten Hindu-Pilgerfestes kamen im Februar auf dem Bahnhof von Allahabad mehr als 35 Menschen ums Leben. Im Jahr 2008 starben mehr als 200 Menschen vor dem Chamunda-Tempel bei Jodhpur.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/jhal/schma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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