IGA:Blühende Landschaft im Osten

Lesezeit: 2 min

Die Internationale Gartenbauausstellung IGA treibt es ab heute bunt in Rostock. Eine Bildergalerie von der Olympiade des Gartenbaus.

Arne Boecker

(SZ vom 25.04.2003) Rostock - Das Mekka für Menschen mit grünem Daumen liegt für die nächsten fünf Monate in Deutschlands Nordosten. Von diesem Freitag an bis zum 12. Oktober beherbergt Rostock die Internationale Gartenbauausstellung IGA, die sich als eine Art Olympiade der Gartenbaukunst versteht.

Die Gläserne Pyramide der Vereinigten Arabischen Emirate (mitte) und der Nationengarten von Mauretanien (rechts) verbreiten mit ihren vielen Palmen exotisches Flair auf der Internationalen Gartenbauausstellung IGA 2003 in Rostock. (Foto: N/A)

Chronik der Ausstellungen

Alle zwei Jahre starten in Deutschland Bundesgartenschauen, alle zehn Jahre werden sie zu Internationalen Gartenbauausstellungen aufgewertet. Dreimal war Hamburg IGA-Gastgeber (1953, 1963, 1973), München folgte 1983 und Stuttgart 1993. Jetzt also Rostock, dessen Stadtteil Warnemünde kürzlich bei der deutschen Vorausscheidung für die olympischen Segelwettbewerbe 2012 als Sieger davon ging.

Internationale Blumenrabatten

Auf dem 100 Hektar großen Gelände im Westen der Hansestadt sind allein 170.000 Tulpen- und Narzissenzwiebeln in die Erde gebracht worden, dazu mehr als 75.000 Rosen; 750.000 Kubikmeter Erdreich ließen die IGA-Macher umpflügen.

Ein Drittel des Areals wurde bebaut, ein Drittel natürlich belassen und ein Drittel als Park gestaltet.

23 Länder haben in den vergangenen Wochen an der Warnow gärtnern lassen, darunter China und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Flora-Fans werden also sehen und riechen können, was asiatische, arabische und europäische Blumenrabatten unterscheidet.

Herzstücke und Höhepunkte

Herzstück der laut Eigenwerbung "grünen Weltausstellung am Meer" ist eine 10.000 Quadratmeter große Halle, in der es fünf Monate ohne Unterlass blühen soll. Das Programm wechselt wöchentlich.

Im Mai heißen die Stars Azalee und Rhododendron, im Juni/Juli entfaltet sich "Baltischer Blütenzauber", und im August präsentieren sich Kakteen und Wasserpflanzen als "Überlebenskünstler".

Ein echtes Blumenmeer

Als einen Höhepunkt der Internationalen Gartenbauausstellung preisen die Veranstalter die Schwimmenden Gärten.

Drei begehbare Pontons, in Ufernähe verankert, sollen auf 4000 Quadratmetern "die Warnow in ein Blumenmeer verwandeln". Grün und Blau für Land und Meer: Das sind die Farben der IGA.

Eheschließungen und Taufen

Nicht weit von den Schwimmenden Gärten ragt ein Weidendom 15 Meter hoch in den Himmel. Den haben sich die Kirchen ausgedacht, Gottesdienste, Taufen und Trauungen sind in dem 50 Meter langen, luftigen Flechtwerk vorgesehen, es wird aber auch Konzerte und Theater geben.

Themengärten wollen die "kulturhistorischen Aspekte" der Gartenbaukunst hervorheben. Unter anderem widmen sie sich Heilkräutern, der Bienenzucht oder dem Streuobst.

Statistik der grünen Daumen

Eine "Leistungsschau von Gartenkulturen aus aller Welt" sei die IGA, sagt Karl Zwermann, Präsident des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG). Der ZVG tritt mit der Stadt Rostock als IGA-Gesellschafter auf. 80.000 Gärtnereien gibt es in Deutschland, mehr als 500 tragen dazu bei, dass die IGA aus dem Boden wachsen kann.

Kosten der Ausstellungen

Die Investitionen für den Umbau des IGA-Geländes am Warnow-Ufer teilen sich das Land Mecklenburg-Vorpommern (50 Millionen Euro) und die Stadt Rostock (38 Millionen Euro). Die fünfmonatige Floriade selber verschlingt nochmals etwa 30 Millionen. Dieses Geld soll durch Sponsoren und Eintrittskarten her einkommen.

Bei Preisen von 14 Euro pro Erwachsener und Tag hofft man auf etwa drei Millionen Besucher. Die können die Blümchen auch von oben betrachten: Eine fast drei Kilometer lange Seilbahn schaukelt in 25 Metern Höhe über die bunte Pracht.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: