Hurrikan:Rita trifft die Golfküste mit großer Wucht

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Der mächtige Wirbelsturm der Kategorie 3 traf am Samstagmorgen - früher als erwartet - in der Region Port Arthur an der Grenze zwischen Texas und Louisiana auf das Festland. New Orleans ist unterdessen wieder teilweise überflutet.

Der Hurrikan treibt mit Windgeschwindigkeiten von rund 200 Kilometern pro Stunde bis zu sechs Meter hohen Flutwellen auf das Land und bringt mächtige Regenfälle. "Wenn Rita an Land gezogen sein wird, dann dürfte er zum großen Regenmacher werden und in einigen Regionen gewaltige Regenmengen auf das Land schütten", sagte der Hurrikan-Experte Thomas Sävert. Rita erreichte in Böen Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometern pro Stunde.

Zerstörung und Überflutung in New Orleans. (Foto: Foto: AP)

Zunächst war damit gerechnet worden, dass das Zentrum des Hurrikans bei Tagesanbruch (etwa 13 Uhr unserer Zeit) die Küste erreicht. Schon bevor das Zentrum des Wirbelsturmes überhaupt das Festland erreichte, versetzten Windspitzen von bis zu 335 Stundenkilometer die letzten verbliebenen Einwohner in Angst und Schrecken.

Die Wetterbedingungen entlang eines über 500 Kilometer langen Küstenabschnitts werden nach Augenzeugenberichten von Minute zu Minute extremer.

Das Zentrum des Hurrikans wird nach letzten Prognosen der Meteorologen mit einer bis zu sechs Meter hohen Sturmflut, Regenfällen von bis zu einem halben Meter und zerstörerischer Windkraft über den Küstenabschnitt zwischen Port Arthur in Texas und Lake Charles in Louisiana hinwegdonnern.

Danach müssen selbst die rund 500 Kilometer entfernten Bundesstaaten Oklahoma und Arkansas mit schweren Überschwemmungen rechnen.

Rita wurde zwar inzwischen zu einem Hurrikan der Kategorie 3 heruntergestuft, zählt aber nach Angaben des Nationalen Hurrikan- Zentrums in Miami wegen seiner gewaltigen Stärke und Ausdehnung weiter zu den sehr gefährlichen Wirbelstürmen. Er sei aber der bisher drittgrößte Sturm, der in den USA bislang registriert wurde, sagten Meteorologen im Fernsehen.

In New Orleans sind bereits schlimmste Befürchtungen wahr geworden. Die ersten Ausläufer Ritas brachten der Stadt die zweite Flutkatastrophe innerhalb von nur vier Wochen. Nach heftigen Regenfällen brach ein Damm, der nach Hurrikan Katrina gerade erst geflickt worden war. Es bestehe jedoch keine Gefahr für Leben und Eigentum, weil das betroffene Gebiet schon zuvor geflutet und evakuiert worden war, sagte Robert Crear vom Ingenieurkorps der US- Armee dem Nachrichtensender CNN.

Die Massenflucht vor dem heranrasenden Hurrikan hatte die bedrohten US-Staaten Texas und Louisiana in ein Verkehrschaos gestürzt. Weil zwei Millionen Menschen mit Autos und Bussen ins Landesinnere drängten, waren die Highways am Freitag hoffnungslos überlastet. Mindestens 24 Menschen starben, als ein Bus mit Flüchtlingen explodierte.

Nach Angaben der Behörden ist es in den bedrohten Gebieten nun zu spät für eine Evakuierung. Alle verbliebenen Einwohner wurden aufgefordert, zu Hause zu bleiben und sich im sichersten Raum aufzuhalten. Nach Informationen des US-Katastrophenschutzes wurden 900 Rettungs- und Bergungskräfte in Texas stationiert.

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