Hurrikan "Ike":Eine Million Menschen evakuiert

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Mehr als 60 Tote auf Haiti und Hunderttausende auf der Flucht: Hurrikan Ike wütet weiter über der Karibik.

Der Wirbelsturm Ike hat am Sonntagabend Kuba erreicht und dort mehr als eine Million Menschen in die Flucht getrieben. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde prallte der Hurrikan der Kategorie 3 bei Punta Lucrecia an der östlichen Spitze der Karibikinsel an Land und sorgte für massive Regenfälle und Überschwemmungen.

Die Helfer der UN-Friedenstruppen auf Haiti können gegen die Wassermassen nicht viel ausrichten. (Foto: Foto: Reuters)

Im staatlichen Fernsehen waren haushohe Wellen zu sehen, die wütend an die Küste peitschten und die Straßen der Stadt Baracoa überfluteten. Nach Angaben der kubanischen Behörden brachten sich etwa 1,1 Millionen Menschen vor Ike in Sicherheit.

Auf Haiti hatte der Wirbelsturm zuvor mindestens 61 Menschen in den Tod gerissen. Nach Angaben der haitianischen Behörden dürfte die Zahl der Todesopfer noch weiter steigen, weil ganze Ortschaften nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince in den Fluten versunken seien.

Keine genauen Vorhersagen möglich

Unter den Toten seien auch viele Kinder. Auf Haiti waren erst in der vergangenen Woche mehr als 500 Menschen durch den Tropensturm Hanna ums Leben gekommen.

Ike wird nach Einschätzung von Experten wahrscheinlich als schwerer Sturm der Kategorie 4 in den Öl-Fördergebieten des Golfs von Mexiko ankommen. Der Ölpreis zog am frühen Montagmorgen daher deutlich an. "Es sieht aus, als würde es ein sehr schwerer Sturm werden", sagte ein Sprecher des US-Katastrophenschutzes Fema. Berechnungen zufolge werde Ike bei der Überquerung Kubas kurz an Kraft verlieren, um danach wieder sehr stark zu werden.

Der genaue Weg eines Hurrikans kann kaum vorhergesagt werden. US-Meteorologen gingen am Sonntag jedoch davon aus, dass er an der Grenze der Bundesstaaten Louisiana und Texas auf das Festland treffen wird. Damit bedroht Ike auch die Südstaatenmetropole New Orleans, wo der Wirbelsturm Katrina vor drei Jahren massive Schäden angerichtet hatte. 1500 Menschen kamen damals ums Leben.

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