Hitzewelle in Ungarn:500 Tote in einer Woche

Lesezeit: 1 min

In Ungarn sind binnen einer Woche 500 Menschen wegen der extremen Hitze gestorben. Auch in anderen Ländern fordern die Temperaturen Todesopfer.

In Ungarn sind die Opferzahlen besonders hoch: 500 Menschen sind wegen der Hitzewelle binnen einer Woche gestorben, teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag in Budapest mit.

Brennende Wälder, viele Todesopfer: Ein Ambulanzfahrzeug östlich von Budapest. (Foto: Foto: Reuters)

In Südosteuropa wurden am Dienstag Temperaturrekorde - mit tödlichen Konsequenzen. In Bulgarien wurden 44 Grad Celsius gemessen, die höchste Temperatur der vergangenen 120 Jahre. In Mazedonien lag sie bei einem Allzeithoch von 45 Grad.

Schon im Juni waren Temperaturen von 46 Grad erreicht worden. In Rumänien, der Türkei und Griechenland starben mehr als 35 Menschen.

Allein in Rumänien sind bereits mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. Am Montag starben dort zwölf Personen an den Folgen der hohen Temperaturen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte. Bei den Todesopfern handele es sich um ältere Menschen, die auf offener Straße erschöpft zusammengebrochen seien, sagte Minister Eugen Nicolaescu.

Rund 870 Personen erlitten Kreislaufzusammenbrüche, und fast 19.000 riefen den Rettungsdienst. In der Hauptstadt Bukarest sorgte der verstärkte Einsatz von Klimaanlagen am Montag und am Dienstag für Stromausfälle. Nach Angaben des Finanzministeriums stieg der Stromverbrauch um mehr als 50 Prozent. Noch bis zum (morgigen) Mittwoch wurde im Süden und Osten Rumäniens mit Temperaturen um 40 Grad Celsius gerechnet, erst am Donnerstag erwarteten die Meteorologen Abkühlung.

In der ganzen Region loderten Feuer auf, allein in Serbien kämpften Helfer gegen 50 Waldbrände.

Dutzende Waldbrände haben in Mittel- und Süditalien mehrere Hundert Hektar Wald zerstört. Mehrere hundert Touristen und Einwohner mussten vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden. Brände wüteten unter anderem in Castel Gandolfo, südlich von Rom, an der Amalfi-Küste bei Neapel und auch in Apulien und Sizilien.

Auf der süditalienischen Halbinsel Gargano mussten Hunderte Touristen nach dem Ausbruch eines Waldbrandes in Sicherheit gebracht werden. 250 Badegäste wurden vom Strand weg von Rettungsbooten vor den Flammen in Sicherheit gebracht. Der italienischen Nachrichtenagentur ANSA zufolge hatte es dort am Nachmittag rund 42 Grad, und starke Winde begünstigten die Ausbreitung der Feuer.

In Castel Gandolfo, dem Ort der Sommerresidenz des Papstes, konnten die Einsatzkräfte einen Waldbrand stoppen, nachdem er rund 100 Hektar Wald zerstört hatte. Der Papst wird dort am 27. Juli zu seinem Sommerurlaub erwartet. Auch in Mazedonien und Griechenland gab es Behördenangaben zufolge weitere Waldbrände.

© AFP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: