Zu mehreren Explosionen ist es am Mittwochmorgen im hessischen Viernheim und im benachbarten Weinheim in Baden-Württemberg gekommen. Nach Polizeiangaben soll es zwischen beiden Geschehnissen einen direkten Zusammenhang geben.
In Viernheim löste ein Mann gegen 6 Uhr in einem Einfamilienhaus mehrere Detonationen aus. Ein Ehepaar mit seinen beiden Kindern, die in dem Haus leben, konnte sich ins Freie retten. Der 32 Jahre alte Vater und seine 31 Jahre alte Frau wurden dabei leicht verletzt, ihre sieben und neun Jahre alten Kinder erlitten einen Schock, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter keine Sprengsätze oder eine Bombe, sondern eine "unbekannte Substanz" verwendete.
Der mutmaßliche Täter, der einen Tarnanzug und eine Gasmaske tragen soll, flüchtete in ein knapp 100 Meter entferntes Haus. Er steht in Kontakt mit der Polizei, die das Haus umstellt hat.
Der Mann befindet sich den Ermittlungen zufolge in seiner eigenen Wohnung. In dem Haus hält sich laut Polizei sonst niemand mehr auf.
Kurz zuvor gab es auch eine Detonation in dem nur meherere Kilometer entfernten Weinheim. Wie die Polizei in Heidelberg am Mittwoch mitteilte, kam es gegen 5 Uhr zu einer kleineren Explosion. Verletzt wurde nach derzeitigen Erkenntnissen aber niemand. Das Gelände um das Haus wurde großräumig abgesperrt.
Der Hintergrund der Anschläge blieb vorerst völlig unklar. Nachbarn spekulierten über Mietstreitigkeiten des 44-Jährigen. Politische Motive schloss die Darmstädter Polizei aus.