Heimlicher Dreh in Waisenhäusern:"Fergie" deckt Missstände auf

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Sarah Ferguson, Herzogin von York, hat türkische Waisenhäuser besucht - inkognito und mit versteckter Kamera. Dort soll sie skandalöse Zustände vorgefunden haben.

Die Herzogin von York und Ex-Ehefrau des britischen Prinzen Andrew, Sarah Ferguson, hat nach Presseberichten bei heimlichen Besuchen in türkischen Waisenhäusern skandalöse Missstände aufgedeckt. Das berichtet die Online-Ausgabe der britischen Zeitung Daily Mail.

Kopftuch und Perücke statt roter Haare: Sarah Ferguson war inkognito in türkischen Waisenhäusern zu Besuch. (Foto: Foto: Getty)

Ein mit versteckter Kamera gefilmter Beitrag von "Fergie" für einen britischen Fernsehsender werde an Donnerstag ausgestrahlt und die Türkei "beschämen", berichtete die türkische Presse am Montag.

Für die Inkognito-Besuche im September, bei denen sie von einem britischen Journalisten und zeitweise auch von ihrer Tochter Eugenie begleitet wurde, trug "Fergie" eine dunkle Brille und verhüllte ihr rotes Haar mit einer Perücke und einem Kopftuch.

Nach einem Bericht der Daily Mail sah die Herzogin bei ihren Besuchen in den Waisenhäusern in Ankara und Istanbul viele verwahrloste und zum Teil geistig behinderte Kinder, die an ihre Betten gefesselt waren. Es habe nach Urin, Schweiß und Erbrochenem gerochen. Die Besucher trafen auf erwachsene Insassen, die in ihren Exkrementen lagen. Mitarbeiter des Heimes erklärten dem Bericht zufolge, für Windeln für die Kinder und Erwachsenen im Heim fehle das Geld.

Die Kinder hätten sich in spärlich eingerichteten Räumen mit verbarrikadierten Fenstern gedrängt und ihre Arme verzweifelt zu den Besuchern ausgestreckt. Sie seien in Lumpen und Pyjamas gekleidet und teilweise wie Hunde angebunden gewesen. Einige Kinder, die an eitrigen Infektionen im Rachen litten, hätten versucht, sich die Ohren abzureissen, damit der Schmerz aufhöre, heißt es in der Daily Mail.

Die Zeitung "Vatan" meldete, die Aufnahmen seien "ein schwerer Schlag für das Image der Türkei". Laut der Zeitung "Sabah" sagten die türkischen Behörden eine Lösung der Probleme bis Anfang kommenden Jahres zu.

© sueddeutsche.de/AFP/bre - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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