Hamburger Baby-Tod:Sturz mindestens aus 7. Stock

Nach dem brutalen Tod eines Neugeborenen in einer Hamburger Hochhaussiedlung hat die Polizei Details der Tat rekonstruiert.

Das kleine Mädchen wurde nach Angaben der Ermittler vom Dienstag mindestens aus dem siebten Stock eines Hochhauses geworfen. Die Polizei geht davon aus, dass das Baby nach der Geburt lebte und durch den Sturz starb.

Das Hochhaus, von dem das Baby geworfen wurde (Foto: Foto: AP)

Ein Spaziergänger hatte am Samstag die in einer Tüte steckende Leiche auf der Rasenfläche vor dem 20-stöckigen Hochhaus entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Beamten überprüften seitdem rund 130 Wohnungen in dem Gebäudekomplex und nahmen etwa 100 Speichelproben. Durch einen DNA-Abgleich erhoffen sich die Beamten Hinweise auf die Mutter.

Weitere Hinweise entdeckten die Spezialisten der Mordkommission in den Müllcontainern der riesigen Wohnanlage. In den Abfällen fanden die Ermittler unter anderem Kleidungsstücke mit Blutspuren. Diese werden zur Zeit noch analysiert.

Die Hamburger SPD hat nach dem Tod des neu geborenen Mädchens parteiübergreifende Gespräche angeregt. Es gebe "ein vergleichsweise gut ausgebautes Netz von Möglichkeiten in Hamburg, Kinder in Obhut zu geben oder sie anonym zur Welt zu bringen", sagte SPD-Sozialexperte Dirk Kienscherf.

Möglicherweise müsse darüber aber verstärkt informiert werden - nicht über das Internet, sondern über einfachere Formen der Informationsarbeit. "Wir müssen Wege finden, angemessen mit dem Problemkomplex von ungewollten Schwangerschaften und psychischen Problemen in den letzten Wochen der Schwangerschaft umzugehen."

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