Grubenunglück in Utha:Die verzweifelte Suche geht weiter

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Die Rettungsmannschaften suchen weiter mit aller Kraft nach den verschütteten Bergleuten: Jetzt beginnen sie mit der Bohrung eines dritten Lochs - noch gibt es allerdings kein Lebenszeichen.

Eine Woche nach dem Grubenunglück im US-Staat Utah ist die Suche nach sechs verschütteten Bergleuten unvermindert weitergegangen - trotz mehrerer Rückschläge. Rettungsmannschaften wollten am Montag mit der Bohrung eines dritten Loches in den rund 500 Meter tief gelegenen Stollen beginnen, in dem die Männer vermutet werden.

Durch die Öffnung sollen dann später Kameras mit mehr Licht herabgelassen werden, um ein größeres Blickfeld zu bieten. Aber bis es so weit ist, könnte es Mittwoch sein. Auch ein Team von Bergarbeitern, das sich vom Eingang der Crandall-Canyon-Grube aus durch einen Berg von Schutt vorwärts wühlt, kommt immer langsamer voran.

"Es wird immer schwerer, uns einen Weg zu bahnen", zitierte der Sender CNN am Montag ein Mitglied der Rettungsmannschaft. Die vermissten Bergleute befanden sich etwa 6,5 Kilometer vom Eingang entfernt, als die Grubenwände am Montag vergangener Woche aus noch ungeklärter Ursache zusammenstürzten.

Nachdem Bergwerksmitinhaber Robert Murray zunächst gehofft hatte, dass das Team die Verschütteten Mitte dieser Woche erreichen kann, wird nach Angaben des US-Senders Fox News nun mit möglicherweise insgesamt 20 Tagen gerechnet. Eine Kamera, die am Wochenende durch ein zweites Bohrloch abgesenkt worden war, hatte erneut keinen Aufschluss über das Schicksal der Männer geliefert. Die Bilder zeigten lediglich Ausrüstungsgegenstände.

Allerdings gibt es der Bergwerksleitung zufolge zwischen dem Schutt auf dem Boden und der Stollendecke etwa 1,50 Meter Raum - genug, um bei guter Luft zu überleben. Die Hoffnungen konzentrierten sich am Montag darauf, dass sich die Grubenarbeiter in einem anderen Teil des Stollens befinden als in dem Abschnitt, der bisher bei den zwei Bohrungen angepeilt wurde.

Luft wird untertage gepresst

Durch das erste Loch war ein Mikrophon herabgelassen worden - aber alles blieb still. Jetzt werden die Öffnungen dazu verwendet, Luft untertage zu pressen. Murray zufolge handelt es sich weiter um eine Rettungs- und nicht um eine Bergungsaktion.

Auch Richard Stickler von der US-Behörde für Bergwerkssicherheit sagte am Montag, man sei weit davon entfernt, die Hoffnung aufzugeben. "Wir arbeiten, wir hoffen, wir beten", sagte er. Unterdessen warten Familienmitglieder in einer nahe gelegenen Schule weiter auf eine gute Nachricht.

CNN zufolge schlafen mehrere der Angehörigen auf dem nackten Boden - aus "Solidarität" mit ihren Lieben.

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