Einen Tag nach dem Einsturz einer Mine im US-Bundesstaat Utah gibt es immer noch kein Lebenszeichen von den sechs eingeschlossenen Bergleuten. Ein erster Bohrversuch war am Montagabend abgebrochen werden, nachdem unter anderem fallende Felsbrocken die Rettungskräfte gefährdeten. Die Kumpel sind etwa 450 Meter unter der Erdoberfläche eingeschlossen.
"Alle anfänglichen Rettungsversuche sind fehlgeschlagen", sagte Robert Murray, Präsident von Murray Energy, dem Unternehmen, zu dem der Minenbetreiber gehört.
An den Bergungsarbeiten sind rund 200 Kollegen der Verschütteten sowie vier Spezialteams beteiligt. Die Rettungskräfte räumten in der Nacht eine Straße neben der Mine, um am Dienstag einen neuen Bohrversuch zu starten.
Laut Murray kann es bis zu drei Tage dauern, bis die Retter zu den verschütteten Arbeitern vordringen werden. Sie müssten sich erst mit einem gigantischen Bohrer einen Weg durch den Felsen zu dem Unglücksschacht bahnen, sagte er der Lokalzeitung Salt Lake Tribune.
Mehrere Familienmitglieder der Bergleute verbrachten der Polizei zufolge die Nacht in einem Gemeindezentrum vor Ort.
Die Crandall Canyon Mine liegt im Landesinneren von Utah, rund 225 Kilometer südlich von Salt Lake City. Die Unglücksursache war noch unklar. Der Geologische Dienst der Vereinigten Staaten (USGS) hatte am Montagmorgen um 02:48 Uhr Ortszeit (10:48 mitteleuropäischer Zeit) ein Erdbeben der Stärke 4,0 verzeichnet. Die Behörde analysierte am Dienstag die Daten, um herauszufinden, ob das Beben durch den Einsturz ausgelöst worden war.