Grubenunglück in Nordchina:Zahl der Toten gestiegen

Bei einer Grubenexplosion in der chinesischen Provinz Shanxi sind mehr Leute ums Leben gekommen als angenommen. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 104.

Die Zahl der Todesopfer eines Grubenunglücks in der chinesischen Provinz Shanxi ist am Freitag auf 104 gestiegen, wie das staatliche Fernsehen berichtete. In der Nacht seien 34 weitere Leichen geborgen worden.

Amo Vortag hatte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua gemeldet, Ursache des Unglücks sei eine Gasexplosion in der im Norden Chinas gelegenen Zeche gewesen. 15 Arbeiter haben das Unglück nach offiziellen Angaben überlebt.

Die Grubenexplosion hatte sich bereits am Mittwoch ereignet. Die Manager des Bergwerks hatten das Unglück aber fünf Stunden lang verheimlicht und zuunächst nur eine Rettungsaktion mit den eigenen Mitteln des Unternehmens versucht. Dies habe wahrscheinlich dazu geführt, dass viele Berleute nicht gerettet werden konnten, hieß es in den Medien.

Die Mine sei behördlich zugelassen und produziere seit 1988. Die Förderkapazität sei im Laufe der Jahre ausgeweitet worden und habe im Jahre 2000 rund 210 000 Tonnen betragen, hieß es.

Bei Unglücken kommen in chinesischen Bergwerken nach Schätzungen pro Jahr etwa 10 000 Bergleute ums Leben. Viele Minen werden illegal betrieben. Häufige Ursachen sind mangelnde Sicherheitsmaßnahmen, schlechte Ausrüstung und Vetternwirtschaft zwischen Aufsichtsbehörden und Grubenbesitzern. Nirgendwo in der Welt leben Kumpel so gefährlich wie in China.

© dpa/Reuters/grc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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