Großbritannien:Ausstellung aus Angst vor Juwelendieben geschlossen

Diamanten sind nicht nur der Frauen beste Freunde, sondern beflügeln auch immer wieder die Kreativität Krimineller. Vor fünf Jahren vereitelte Scotland Yard den größten Diamantenraub in der Geschichte. Nun schlagen die Gesetzeshüter erneut Alarm.

Aus Furcht vor dem Raub einiger der teuersten Edelsteine der Welt ist eine populäre Diamanten-Schau in London völlig überraschend drei Monate früher geschlossen worden.

Pierre Yves Gerbeau (links), Chef des Londoner Millenium Domes und Andrew Coxon, Chef des Diamanten-Händlers De Beers, sind ganz fasziniert vom weltgrößten Diamanten "Millenium-Star". (Foto: Foto: dpa)

Die Entscheidung sei in der Nacht zum Mittwoch nach einer eindringlichen Warnung durch Scotland Yard gefallen, sagte der Direktor des Natural History Museum, Michael Dixon. Prunkstück der Ausstellung war der 203-karätige Diamant "Millennium-Star" (40,6 Gramm). Juwelendiebe hatten zuletzt vor fünf Jahren versucht, den als unbezahlbar geltenden "Superklunker" zu rauben.

Damals war er im Londoner Millennium-Dom ausgestellt, als eine Gangsterbande versuchte, das Panzerglas mit schwerer Technik aufzubrechen. Scotland Yard hatte der Räuberbande nach einem Tipp aus der Unterwelt eine Falle gestellt und den Juwelenraub verhindert, der seinerzeit der größte der Geschichte geworden wäre.

Der "Millennium-Star" und weitere Edelsteine waren durch Repliken ersetzt worden. Die fünf Gangster wurden gefasst und im Februar 2002 zu Haftstrafen zwischen 5 und 18 Jahren verurteilt.

Der "Millennium-Star" war jetzt zum ersten Mal seit dem verhinderten Raub vor fünf Jahren wieder öffentlich zu bewundern. Die Schau hatte zehntausende Besucher aus aller Welt angezogen. "Wir wollten aber keinerlei Risiko eingehen, nachdem uns die Warnung vor einem erneuten Raubversuch erreichte", sagte der Museumsdirektor.

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