Gesundheit:Was sind Zecken?

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Man muss seinen Gegner kennen, um ihn zu besiegen.

Von Markus C. Schulte v. Drach

Zecken ( Ixodoidae) gehören zu den Milben, eine Unterklasse der Spinnentiere. Die Schildzecken, welche Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen, zeichnen sich besonders durch hervorstehene Mundwerkzeuge aus. Diese werden in der Umgangssprache häufig als "Kopf" bezeichnet.

Zecke beim Saugen. (Foto: Baxter)

Sie sind blutsaugende Parasiten, die eine ganze Reihe von Landwirbeltieren - von Mäusen bis Menschen - befallen. In Europa ist vorwiegend der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) anzutreffen.

Die Schildzecken treten in drei Entwicklungsstadien auf: als Larve, Nymphe und als erwachsenes Tier. Um die Stadien zu erreichen, muß sie jedesmal eine Blutmahlzeit aufnehmen.

Die winzigen, hellen Larven sind für den Menschen kaum gefährlich, da es ihnen nicht gelingt, dessen Haut zu durchbohren. Sie besitzen im Gegensatz zu den späteren Stadien nicht vier, sondern nur drei Beinpaare.

Nymphen sind etwa so groß wie ein Stecknadelkopf, ausgewachsene Tiere noch ein wenig größer. Sie können vollgesaugt das Volumen einer Erbse erreichen.

Suche nach immer neuen Opfern

Nachdem eine Larve etwa eine Waldmaus befallen und sich mit ihrem Blut vollgesogen hat, lässt sie sich von ihrem Opfer fallen, um irgendwo im Gebüsch die Reifung zur Nymphe durchzumachen. Dann sucht sie sie das nächste Opfer. Dazu klettert sie bis auf eine Höhe von etwa 50 Zentimetern auf Gräser oder Sträucher. Kommt ein geeigneter "Wirt" vorbei, läßt sie sich abstreifen und klammert sich fest. Im nächsten Entwicklungstadium, als erwachsenes Tier, klettert eine Zecke bis zu einer Höhe von 1,50 Metern, um auch größere Wirtstiere zu erreichen.

Tausende von Eiern

Ein erwachsenes, vollgesogenes Weibchen schließlich verlässt den Wirt, legt Tausende von Eiern und stirbt.

Hungerkünstler

Bevor eine Zecke einen Wirt findet, kann sie lange Zeit ohne Nahrungsaufnahme überleben. So entwickelt sich der Gemeine Holzbock über einen Zeitraum von zwei bis sechs Jahren, wobei er bis zu 99% seiner Lebenszeit ohne Wirt lebt! Und alle Stadien sind in der Lage, zu überwintern.

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