Gelegenheit macht Diebe:Bankräuber nutzen US-Wahlkampf aus

Eigentlich wird in Davenport "nur" eine Bank pro Monat überfallen. Der zeitgleiche Besuch von George W. Bush und John Kerry war für einige Verbrecher nun die Gelegenheit, gleich drei Banken auszuräumen - schließlich war die Polizei anderweitig beschäftigt.

Bankräuber haben die Anwesenheit gleich beider amerikanischer Präsidentschaftskandidaten in Davenport (Bundesstaat Iowa) ausgenutzt. Innerhalb von wenigen Stunden wurden drei Banken überfallen, während Präsident George W. Bush und sein demokratischer Herausforderer John Kerry nur wenige Straßen von einander entfernt um die Gunst der Wähler buhlten.

Räubernest

"So was passiert hier nicht täglich", sagte Polizeisprecher Jeff Estlund. "Drei an einem Tag ist schon ein Ding." In Davenport, eine Stadt mit knapp 100.000 Einwohnern, wird im Durchschnitt nur einmal im Monat eine Bank überfallen. Einer der Räuber wurde gefasst, zwei weitere flüchteten. "Ob die Bankräuber ihre Überfalle gemeinsam geplant haben, wissen wir nicht", sagte Estlund.

Iowa gehört zu den heiß umkämpften Bundesstaaten. Vor vier Jahren gewann der demokratische Präsidentschaftskandidat Al Gore Iowa mit einer hauchdünnen Mehrheit von 4000 Stimmen. Nach dem US-Wahlsystem fielen ihm damit alle Wahlmänner des Bundesstaates zu. Die Wahlmänner, deren Zahl pro Bundesstaat von der Zahl der Einwohner abhängt, bestimmen anschließend den Präsidenten.

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