Geisterschloss in Großbritannien:"Das alles passiert wirklich!"

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Spuk oder Spinnerei? Millionär Anwar Rashid ist aus seinem Schloss ausgezogen, weil dort angeblich Gespenster ihr Unwesen treiben.

Alexandra Eul

Anwar Rashid, 32, glaubte eigentlich, mit dem Luxusanwesen Clifton Hall in der mittelenglischen Grafschaft Nottingham-shire das große Los gezogen zu haben. Doch nach nur acht Monaten haben der indische Millionär und seine Familie die Villa mit 17 Schlaf- und zehn Badezimmern wieder verlassen - weil sie mit den dort umgehenden Geistern im Unfrieden lebten. Behauptet Rashid.

Diese schicke Hütte namens Clifton Hall kostet um die 3,6 Millionen Pfund, also 4,5 Millionen Euro. Die Geister gibt's dafür gratis dazu. (Foto: Foto: dpa)

SZ: Mister Rashid, welcher finale Spuk hat Sie aus Ihrer Villa vertrieben?

Anwar Rashid: Eines Morgens haben wir Blutspuren auf der Bettdecke unseres Babys und ein langes weißes Haar auf seinem Kopf gefunden. Die Geister wollten offenbar unsere Kinder angreifen.

SZ: Den ersten Geist haben Sie aber schon vorher gesehen. Warum sind Sie nicht sofort ausgezogen?

Rashid: Wir haben diese teure Immobilie gekauft, und wir wollten um sie kämpfen. Wir dachten, der Spuk verschwindet schon wieder, wenn der Winter rum ist und die Tage nicht mehr so kurz sind.

SZ: Aha. Wie gedachten Sie, gegen die Geister zu kämpfen?

Rashid: Im August haben wir das Paranormal Investigation Team kontaktiert. Sie sagten, dass sie noch nie vorher solch eine Konzentration von Aktivität gefunden hätten wie in Clifton Hall. Seitdem wissen wir: Das alles passiert wirklich!

SZ: Kannten Sie die Spukgeschichten über Clifton Hall vor Ihrem Einzug?

Rashid: Ja, aber ich dachte: Na klar, diese alten Märchen ... Aber dann haben nicht nur meine Frau und ich, sondern auch meine Verwandten und Gäste die Geister gesehen.

SZ: Wie sehen sie aus?

Rashid: Auf Distanz sehen sie aus wie menschliche Figuren. Es ist sehr schwierig, ihre Gesichter zu erkennen.

SZ: Sind sie vielleicht durchsichtig oder fliegen durch die Gegend?

Rashid: Nein! Sie sind grau. Sie stehen einfach da, oder sie sitzen. Wenn wir ihre Stimmen gehört haben, haben wir sie nicht gesehen, und wenn wir sie gesehen haben, haben wir sie nicht gehört.

SZ: Was wollten die Geister?

Rashid: Es scheint, dass sie schon lange da sind und es nicht leiden können, wenn jemand in ihr Haus einzieht.

SZ: Keine Angst, dass man Sie für verrückt erklärt?

Rashid: Ich habe natürlich daran gezweifelt, dass mir jemand glaubt. Aber ich habe die bewusste Entscheidung getroffen, dass ich darüber reden muss.

SZ: Ein Anwohner sagte, der einzige Horror in und um Clifton Hall seien die Mieten.

Rashid: Das sind nur Gerüchte. Wir haben Clifton Hall nicht wegen der Hypothek aufgegeben. Das denken sich Leute aus, die nicht an die Geister glauben.

SZ: Was passiert jetzt mit dem Haus?

Rashid: Im Moment ist es aus Sicherheitsgründen geschlossen. Das Geld haben wir noch nicht zurück, aber wir sind auf der Suche nach einem Käufer.

SZ: Was soll es denn kosten?

Rashid: Ich habe es für 3,6 Millionen Pfund gekauft.

SZ: Ist es als offizielles Geisterhaus nun mehr oder weniger wert?

Rashid: Ich dachte ja eher, dass es an Wert verliert, aber offensichtlich hat es gewonnen. Wir haben einige E-Mails von Prominenten aus den USA bekommen. Außerdem stehen wir in Verhandlungen mit der Yorkshire Bank, ob wir die Medien in das Haus lassen dürfen.

SZ: Sie wollen den Spuk vermarkten?

Rashid: Sagen wir, wir denken darüber nach, die Exklusivrechte für die vollständige Geschichte zu verkaufen.

© SZ vom 27.09.2008/viw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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