Gefängnisleitung zufrieden:Hilton nach erster Knast-Nacht wohlauf

Lesezeit: 2 min

Party-Girl Paris Hilton hat ihre erste Nacht im Gefängnis gut überstanden. "Sie nutzt die Zeit, um über ihr Leben nachzudenken", sagt ihr Anwalt. Außerdem will sie angeblich ein Gefängnistagebuch zu schreiben - um es danach teuer zu vermarkten.

Sie trage Häftlingskleidung und verbringe 23 Stunden am Tag in einer Einzelzelle. Als einfache Bürgerin wäre sie in einem großen Schlafsaal mit 30 bis 40 weiteren Frauen untergebracht worden und die Zeit wäre ihr viel schneller vergangen, sagte der Anwalt Richard Hutton. "Sie wird wegen ihrer Prominenz wirklich bestraft."

Auch Madame Tussauds hat sich schon angepasst und der Paris-Hilton-Wachsfigur ein Knast-Outfit angezogen. (Foto: Foto: afp)

"Den Wärterinnen zufolge ist sie sehr freundlich, höflich und dankbar, dass sie ihr helfen", sagte Hutton nach Angaben der US-Zeitschrift People weiter. Auch ein Sprecher der Gefängnisverwaltung äußerte sich zufrieden über die prominente Insassin. "Ihr Benehmen war hilfreich. Sie war konzentriert, sie war kooperativ", sagte er.

Die Hotelerbin wird in dem Frauengefängnisses von Lynwood - gute Führung vorausgesetzt - mindestens 23 Tage absitzen, weil sie ohne Führerschein Auto gefahren war und gegen Bewährungsauflagen verstieß.

Zwei Tage früher als erwartet hatte sich Hilton am Sonntagabend im Männergefängnis von Los Angeles gemeldet, von wo sie zur Justizvollzugs-anstalt für Frauen in Lynwood überstellt wurde. Hilton war Anfang Mai zu einer Haftstrafe von 45 Tagen verurteilt worden.

In Einzelhaft

In der Justizvollzugsanstalt von Lynwood im Südosten von Los Angeles ist Hilton in einem gesonderten Trakt mit zwölf Zwei-Personen-Zellen untergebracht, getrennt vom Großteil der rund 2.200 Insassinnen. Ihr Essen soll sie in der etwa 3,5 auf 2,5 Meter großen Zelle einnehmen, eine Stunde am Tag darf sie den Raum verlassen.

Die Insassen in Lynwood sind unterdessen aufgebracht angesichts des Paris-Hilton-Rummels. Um Platz für den prominenten Häftling zu schaffen, seien sie noch weiter zusammengedrängt worden, klagten Gefangene. Lynwood wurde erst vor 13 Jahren gebaut. Die Anstalt ist seit März 2006 ein reines Frauengefängnis.

Hilton kommuniziert laut dem Internet-Portal TMZ.com nicht mit ihren Mithäftlingen, sie kann sie nur durch eine Glassscheibe sehen. Angeblich soll sie bedrückt und still wirken.

Von Geschäftspartnern gefeuert

Paris Hilton soll kürzlich auch von ihrer Plattenfirma Warner Brothers gefeuert worden sein. Die Firma habe die Zusammenarbeit mit ihr beendet, weil sich ihr Debütalbum "Paris" schlecht verkaufe, berichtete der Internetdienst Hollywood.com.

"Wir erwarten für die absehbare Zukunft keinerlei neues Material von Paris Hilton", zitierte Hollywood.com einen Vertreter des Unterhaltungskonzerns. Den Angaben zufolge soll die Firma enttäuscht sein vom mäßigen Erfolg eines 250.000 Dollar (gut 185 000 Euro) teuren Videos und einer weltweiten Werbetour, mit denen die Single "Stars Are Blind" vermarktet werden sollte. Weniger als eine halbe Million Platten seien verkauft worden, hieß es. Hilton soll dem Bericht zufolge erschüttert auf die Nachricht reagiert haben.

Desweiteren legte ein südkoreanischer Sportartikelhersteller einen lukrativen Werbevertrag mit Hilton auf Eis. Alle Spots mit dem Party-Girl seien gestoppt worden, so ein Sprecher des Unternehmens. Man habe nie damit gerechnet, dass sie ins Gefängnis muss. Paris Hilton kassierte für den Werbevertrag immerhin eine halbe Million Dollar (744.000 Euro).

Eine wunderbare Inszenierung

Doch trotz dieser herben Rückschläge, wird sich der Knast-Aufenthalt für die Millionenerbin sicherlich lohnen. Hilton ist nun die reumütige Büßerin. Eine, die Dummheiten gemacht hat, aber aus ihren Fehlern lernt. Und ging nicht schon Kate Moss nach ihrem Drogenskandal gestärkt hervor?

Es heißt auch, Paris Hilton will ein Gefängnis-Tagebuch schreiben. Dieses wird sie dann für viel Geld als Buch zu verkaufen. Eine wunderbare Inszenierung, kein Zweifel.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: