Frühling im Winter:Rekordnacht wegen "Christopher"

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Im Sommer ist Perl-Nenning berühmt geworden, weil es dort mit 40,8 Grad heiß war wie nie zuvor. Jetzt kommt Altdöbern groß raus wegen der mildesten Februar-Nacht.

Eineinhalb Monate vor Beginn des Frühlings hat Hoch "Christopher" den Bundesbürgern die mildeste Februarnacht seit Beginn der Wetteraufzeichnungen beschert. 14,8 Grad registrierte der Wetterdienst Meteomedia in Altdöbern in der Niederlausitz. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) vermeldete aus Gardelegen in Sachsen-Anhalt 14,2 Grad. Damit wurde der bisherige Rekord für eine Februarnacht, der mit 13,2 Grad am 16. Februar 1958 in Freiburg aufgestellt wurde, deutlich übertroffen, sagte DWD- Meteorologe Horst Hoyer in Offenbach. Am Wochenende wird sich der Winter in weiten Teilen Deutschlands zurückmelden.

Großes Spektakel am Himmel: Die Sonne kommt und geht in den glühendsten Farben. (Foto: Foto: dpa)

Bereits am Samstag sinkt die Schneefallgrenze auf 300 bis 500 Meter. Am Sonntag soll es dann noch etwas kälter werden, die Schauer fallen auch im Flachland verbreitet als Schnee. Oberhalb von etwa 300 Metern könne sich eine geschlossene Schneedecke bilden, sagte Rainer Buchhop von Meteomedia voraus. "Hoffentlich hat nach den frühlingshaften Temperaturen dieser Woche noch niemand seine Winterreifen abmontiert." Die Nacht zum Donnerstag war fast überall in Deutschland ungewöhnlich mild: In Köln und Leipzig waren es laut Meteomedia jeweils 14,2 Grad, in Hannover 14,1 Grad. In Braunschweig registrierte der DWD 14,0 Grad und in Magdeburg 13,9 Grad. Die wärmste Februarnacht aller Zeiten erlebten auch die Menschen in der Hauptstadt Berlin: Dort wurden laut Meteomedia 12,4 Grad gemessen, damit wurde der bisherige örtliche Höchststand von Februar 1998 mit 10 Grad deutlich übertroffen.

Winterjacken und dicke Pullover konnten auch am Donnerstag getrost im Schrank bleiben: Es wurden verbreitet Höchstwerte von bis zu 17 Grad registriert. Selbst auf Deutschlands Dach, der 2962 Meter hohen Zugspitze, wurden mit Höchstwerten von einem Grad über dem Gefrierpunkt erneut wenig winterliche Temperaturen erwartet. Auch am Freitag soll es mit Höchstwerten von 17 Grad erneut ungewöhnlich mild werden. Dabei gibt es oftmals gelegentlich Regen, nur südlich der Donau und in Südbaden lockt nochmals viel Sonnenschein.

Die frühlingshaften Temperaturen haben vielerorts in Gärten und Parks die ersten Krokusse sprießen lassen sowie Haselsträucher und Erlen zum Blühen gebracht. In Polen sorgt das milde Wetter unterdessen für Tauwetter und steigende Flusspegel. Bisher herrsche aber trotz örtlicher Überschwemmungen noch keine Hochwassergefahr, sagte ein Sprecher der Feuerwehr im polnischen Rundfunk.

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