Freitagskolumne:Mitten in...

Japanische Automaten, ägyptische Pedikürefische und Münchner Nachbarn: SZ-Reporter berichten von ihren kuriosen Erlebnissen aus aller Welt.

Manfred strahlt. Viel los heute in seiner Strandbude an der Makadi Bay am Roten Meer. Alle fünf Plätze sind besetzt, Urlauber halten ihre Füße in Wasserbassins, ein Schwarm Garra Rufa fällt über sie her. Überraschtes Quieken, Fischpediküre mit Saugbarben ist gewöhnungsbedürftig. Im Regal steht Manfreds abgegriffenes Wörterbuch Arabisch-Deutsch. Manfred ist Ägypter, und er ist ein Sprachtalent, weltoffen, neugierig. Innerhalb kurzer Zeit hat er Deutsch gelernt durch Zuhören. Sogar die Dialekte kann er, "Servus". Zwischentöne beherrscht er und auch Ironie - deshalb hat er sich einen der bescheuertsten deutschen Vornamen zugelegt. Sein arabischer Name, findet er, ist für Touristen zu schwierig. Er kennt alle Sehenswürdigkeiten in Deutschland. Will er mal hin? Da wird Manfred ernst: "Für Muslime ist das zu gefährlich bei euch."

© SZ vom 21.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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