Frankreich:Defekte Weiche hat tödliches Zugunglück verursacht

Die Vermutung hat sich bestätigt: Eine schadhafte Weiche ist der Grund, warum in Frankreich ein Zug entgleiste - bei dem schweren Unglück kamen sechs Menschen ums Leben. Die französische Staatsbahn hat anschließend 5000 Weichen prüfen lassen.

Ein losgelöstes Weichenteil hat das schwere Zugunglück mit sechs Toten vor knapp zwei Wochen verursacht. Das der Chef der französischen Staatsbahn SNCF, Guillaume Pepy, in Paris nach Abschluss einer internen Untersuchung. Demnach löste sich ein zehn Kilogramm schweres Metallteil, das zwei Schienenstränge verbindet, und blockierte die Weiche. Der Intercity-Zuges mit etwa 385 Passagieren fuhr über diese Klemme und entgleiste.

Warum sich das Metallteil löste, ist allerdings nach wie vor unklar, wie Pepy einräumte. "Es werden alle Hypothesen in Betracht gezogen, aber es wird keine bevorzugt." Der interne Untersuchungsbericht wurde der Justiz und dem Verkehrsministerium übergeben, die eigene Ermittlungen führen. Bereits kurz nach dem Zugunglück in Brétigny-sur-Orge südlich von Paris hatte die SNCF das Weichenteil als mutmaßliche Unfallursache vermutet.

Als Reaktion auf das schwerste Zugunglück in Frankreich seit 25 Jahren ließ die SNCF landesweit 5000 Weichen und 100.000 Metallklemmen untersuchen, die vergleichbar mit denen in Brétigny sind. SNCF-Infrastrukturchef Pierre Izard sagte am Mittwoch, dabei seien keine Sicherheitsrisiken entdeckt worden. Die Art des Unfalls sei "einmalig" im französischen Schienennetz. Viel genutzte Weichen sollten in den kommenden Wochen häufiger überprüft werden.

© Süddeutsche.de/AFP/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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