Flugzeugunglück in Taiwan:Rettungstaucher suchen nach Vermissten

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Taucher suchen nach Vermissten des Flugzeugabsturzes in Taiwan. (Foto: AFP)
  • Nach dem Absturz eines Flugzeugs in Taiwans Hauptstadt Taipeh werden noch immer elf Passagiere vermisst.
  • 32 Menschen wurden bislang tot geborgen, fünfzehn haben überlebt.
  • Die Bergungsarbeiten gehen wegen Regens und der starken Strömung nur schleppend voran.
  • Die Blackbox soll Aufschluss darüber geben, warum das Flugzeug abgestürzt ist.

Spezialtaucher suchen nach Vermissten

Einen Tag nachdem eine Maschine der Fluglinie Trans Asia in Taiwan kurz nach dem Start in einen Fluss gestürzt ist, versuchen Spezialtaucher die elf Passagiere zu bergen, die noch immer vermisst werden. Von den 58 Menschen an Bord des Fluges GE235 sind nach Angaben der örtlichen Feuerwehr mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen, darunter die fünf Besatzungsmitglieder. Fünfzehn Passagiere haben den Absturz überlebt,

Das Flugzeug war um 10.52 Uhr Ortszeit auf dem Flughafen Songshan der Hauptstadt Taipeh gestartet. Doch schon kurz nach dem Abheben meldete der Pilot Triebwerksprobleme und setzte einen Notruf ab. Es gelang ihm jedoch nicht, die Maschine zu stabilisieren. Das Flugzeug geriet in Schräglage, rammte eine Brücke und stürzte in das Flussbett. Amateuraufnahmen zeigen die letzten Sekunden des Fluges.

Passagiere könnten von der Stömung abgetrieben worden sein

Mit einem Kran haben die Rettungskräfte inzwischen sowohl die Front als auch das Heck des zweimotorigen Turboprop-Verkehrsflugzeugs vom Typ ATR-72 aus dem Wasser gezogen. Dennoch liegen immer noch Wrackteile im Fluss. Regen, die Strömung und das trübe Wasser würden die Suche erschweren, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit.

Am Ufer des Flusses stemmten Rettungskräfte die großen Trümmerteile der Maschine auf, um nach eingeschlossenen Passagieren zu suchen. Mit jeder Stunde wird die Wahrscheinlichkeit geringer, Überlebende zu bergen. Die Leichen des Piloten, Kopiloten und eines weiteren Besatzungsmitglieds konnten in der Nacht auf Donnerstag geborgen werden. Wenig später wurden die Körper von zwei Passagieren einen halben Kilometer von der Absturzstelle entfernt im Wasser entdeckt. Die Einsatzkräfte befürchten, dass noch mehr Menschen von der Strömung abgetrieben worden sein könnten.

Abschiedszeremonie für die Toten

Immer mehr Angehörige kamen am Donnerstag zur Absturzstelle. Viele von ihnen sind aus China angereist, 31 der 58 Passagiere kamen von dort. Buddhistische Mönche begleiteten die Angehörigen bei einer traditionellen Abschiedszeremonie, bei der sie Spruchbänder aus Papier und Stoff in die Höhe hielten, die die Seelen der Toten zu ihren Ruhestätten leiten sollen.

Taiwanische Behörden erteilen allen ATR-72 Startverbot

Die Ursache des Absturzes ist noch unklar. Selbst wenn eines der Triebwerke ausfällt, führt das in der Regel nicht zwangsläufig zum Absturz der Maschine. Die Auswertung der Daten aus der Blackbox soll klären, wie es zu den technischen Problemen kam. Als Vorsichtsmaßnahme erteilte Taiwans Luftverkehrsbehörde CAA allen Flugzeugen des Typs ATR-72 Startverbot.

In den vergangenen 20 Jahren hat es vier schlimme Flugzeugabstürze mit ATR-72-Maschinen von taiwanischen Fluggesellschaften gegeben. Für die Airline Trans Asia ist es schon das zweite Unglück innerhalb von sieben Monaten. Bei einem Absturz im Juli des vergangenen Jahres war eine Maschine des gleichen Typs bei einem Sturm auf der Insel Penghu in ein Wohngebiet gestürzt. 48 Menschen kamen ums Leben.

© SZ.de/AFP/dpa/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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