Flugzeugunglück in Indonesien:Flammendes Inferno beim Landeanflug

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Eine mit 140 Menschen besetzte Boing 737 ist beim Landeanflug auf die indonesische Metropole Yogyakarta in Flammen aufgegangen. Nun wird wegen Sabotage ermittelt.

Bei einem Flugzeugunglück in Indonesien sind 49 Menschen ums Leben gekommen, wie der australische Ministerpräsident John Howard unter Berufung auf die indonesischen Behörden mitteilte.

Etwa 90 Menschen konnten sich nach ersten Berichten aus der brennenden Maschine befreien. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono ordnete eine Untersuchung an. Die Ermittler sollen Gerüchten über Sabotage auf den Grund gehen, sagte ein Kabinettssprecher.

Die Maschine der indonesischen Fluggesellschaft Garuda mit mehr als 140 Menschen an Bord schoss über die Landebahn auf dem Flughafen von Yogyakarta hinaus und ging in Flammen auf. Dutzende Passagiere wurden verletzt.

Australische Regierungsvertreter und Journalisten

Ein Sprecher der indonesischen Fluggesellschaft Garuda bestätigte zunächst 22 Tote und 92 Verletzte. Augenzeugen berichteten, viele Passagiere seien über die Notrutschen ins Freie gelangt.

Nach Angaben der australischen Regierung waren australische Regierungsvertreter und Journalisten an Bord, die Außenminister Alexander Downer zu einer Anti-Terror-Konferenz nach Jakarta begleitet hatten.

Downer selbst war nicht in der Maschine. Er wollte umgehend nach Yokyakarta fliegen. Von neun Australiern an Bord überlebten fünf, vier wurden Stunden nach dem Unglück noch vermisst, sagte Downer in Jakarta.

Der Garuda-Sprecher sagte, einige Überlebende hätten sich offenbar von der Unglücksstelle entfernt. Dies mache es schwierig, eine genaue Bilanz der Opfer zu ziehen. Einige Passagiere waren in dem Flugzeug eingeschlossen.

Dichte Rauchwolken

"Die Lage ist chaotisch, weil viele Leute mit Krankenwagen und Privatautos in verschiedene Krankenhäuser gebracht wurden", berichtete der australische Journalist Mark Forbes, der eine frühere Maschine nach Yogyakarta genommen hatte. "Wir hören, dass 93 der 133 Passagiere überlebt haben, aber viele von ihnen sind offenbar ziemlich schwer verletzt."

Die Boeing 737-400 der staatlichen Gesellschaft Garuda geriet nach ersten Angaben kurz vor der Landung in Schwierigkeiten. "Vor der Landung begann die Maschine zu wackeln. Plötzlich war die Kabine voller Rauch", berichtete Dien Syamsudin, ein Passagier, der sich retten konnte, dem Radiosender Elshinta. "Die Maschine setzte hart auf der Landebahn auf und schlitterte in ein Reisfeld."

Eine Passagierin, die ins Freie gelangte, sagte, hinter ihr seien noch Dutzende Menschen im Flugzeug gewesen. "Es gab drei laute Explosionen, bevor die Maschine landete", berichtete ein weiterer Augenzeuge dem Radiosender Elshinta. "Das Flugzeug stand sofort in Flammen."

Aus dem ausgebrannten Wrack quollen noch nach Stunden dichte Rauchwolken. Der Feuerwehr gelang es nach zwei Stunden, die Flammen zu löschen. Die Maschine sei vollkommen ausgebrannt, berichteten Augenzeugen. Wegen der Hitze konnte die Feuerwehr den ausgebrannten Rumpf stundenlang nicht betreten. Die Bergung dauert an.

Keine deutschen Opfer

Nach bisherigen Erkenntnissen des Auswärtigen Amtes gab es keine deutschen Opfer gegeben. Es seien demnach keine Deutschen an Bord der verunglückten Maschine gewesen, sagte ein Sprecher des Außenministeriums auf Anfrage in Berlin. Die deutsche Botschaft in Jakarta stehe aber weiterhin in Kontakt mit den indonesischen Behörden.

Mitte Februar war eine Maschine des indonesischen Billigfliegers Adam Air auf dem Flughafen von Surabaya nach einer harten Landung auseinander gebrochen. Der Pilot machte dafür Fallwinde verantwortlich. Die 148 Passagiere kamen mit dem Schrecken davon.

Die Behörden entzogen der Fluggesellschaft die Lizenz. Am Neujahrstag war bei schlechtem Wetter eine Adam-Air-Maschine mit 102 Menschen an Bord vor Sulawesi abgestürzt. Das Wrack wurde erst Tage später geortet.

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