Flugzeugkatastrophe in der Ukraine:Piloten missglückt Notlandung, 170 Menschen tot

Offenbar hat die Besatzung der Tupolew gegen ein Feuer an Bord gekämpft. Die Piloten versuchten sogar, den Jet notzulanden - doch das Fahrwerk konnte nicht mehr ausgefahren werden.

In der Maschine vom Typ Tupolew-154 sei ein Brand ausgebrochen, sagte der Sprecher des ukrainischen Zivilschutzes, Igor Krol. Die Besatzung habe vergeblich versucht, das Flugzeug notzulanden. Doch das Fahrwerk habe sich nicht geöffnet.

"Um 15.37 Uhr Moskauer Zeit kam ein SOS-Signal von dem Flugzeug", sagte eine Sprecherin des russischen Zivilschutzes, Irina Andrianowa. "Um 15.39 verschwand es von den Radarschirmen."

Rettungsmannschaften fanden das brennende Wrack etwa 45 Kilometer nördlich der Stadt Donezk. Dort seien auch bereits 30 Leichen entdeckt worden. Angaben über Überlebende gab es nicht.

Die Flugaufsicht spricht von "heftigen Turbulenzen"

An Bord der Maschine waren 160 Passagiere, darunter sechs Kinder, und zehn Besatzungsmitglieder.

Die Tu-154 gehörte der Fluggesellschaft Pulkovo in St. Petersburg.

Die Tupolew sei auf dem Flug PLK 612 aus dem russischen Badeort Anapa am Schwarzen Meer nach St. Petersburg gewesen, meldeten russische Agenturen.

Die Moskauer Flugaufsicht nannte heftige Turbulenzen in der Region als mögliche Unfallursache.

Es war das dritte größere Flugzeugunglück im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion in diesem Jahr. Anfang Juli waren in Sibirien beim Absturz eines Airbus A-310 mindestens 124 Menschen getötet worden, am 3. Mai stürzte eine A-320 der armenischen Fluggesellschaft Armavia ins Schwarze Meer. 113 Menschen kamen dabei ums Leben.

© sueddeutsche.de/dpa/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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