Flüchtiger Gewaltverbrecher Feldhofer:Polizeipanne bei Fahndung nach Serien-Bankräuber

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Ein schwerer Fehler der Polizei verlängert die Suche nach Thomas Feldhofer. Bei einer Kontrolle bemerkt ein Berliner Streifenpolizist zu spät, dass es sich um den Fluchtwagen des gefährlichen Kriminellen handelt. Die Polizei nennt den Vorfall "unglücklich", Feldhofer bleibt weiter auf der Flucht.

Bei der europaweiten Fahndung nach dem Gewaltverbrecher Thomas Feldhofer ist der Berliner Polizei anscheinend eine Panne unterlaufen. Der Fluchtwagen des Krefelders sei einem Polizisten bereits am 30. Dezember in Berlin aufgefallen, räumte ein Polizeisprecher am Donnerstag ein.

Thomas Feldhofer ist weiter auf der Flucht. Er ist einer der meistgesuchten Verbrecher Deutschlands, ihm werden unter anderem mehrere Raubüberfälle und versuchter Mord vorgeworfen. (Foto: Polizei NRW)

Der Beamte soll zwar fürsorglich das eingeschlagene Seitenfenster abgeklebt, aber das Kennzeichen nicht überprüft haben. Erst als der Wagen eine Woche später immer noch dort stand, kam bei der Halterabfrage heraus, dass es sich um den Fluchtwagen von Deutschlands derzeit meistgesuchtem Verbrecher handelte.

Das Kennzeichen und die Beschreibung des Autos waren aber schon am 30. Dezember längst Teil der bundesweiten Fahndung. "Die Umstände werden überprüft", sagte der Polizeisprecher. Bei der Düsseldorfer Polizei, die die Fahndung leitet, hieß es, die Sache sei "unglücklich" gelaufen. "Natürlich hätten wir den Wagen und die Spuren gerne eine Woche früher gehabt."

In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" war die Bevölkerung am Mittwochabend um Hinweise auf Feldhofer gebeten worden. Unter den lediglich rund 20 Anrufen sei aber "nichts Vielversprechendes" gewesen, geschweige denn eine heiße Spur, sagte ein Polizeisprecher. Quer durch die Republik wollen Anrufer Feldhofer gesehen haben.

Der 46-jährige Serien-Bankräuber ist wegen eines Raubzuges durch Deutschland und einer Geiselnahme zu einem der meistgesuchten Serientäter in der Bundesrepublik geworden. Feldhofer saß zwischen 2001 und 2008 wegen acht Banküberfällen im Gefängnis. Nach seiner Entlassung raubte er den Ermittlern zufolge erneut Banken, aber auch Geschäfte und Tankstellen aus. In Hessen kaperte er sogar einen Linienbus samt Insassen. Der 46-Jährige, der sich vor seiner Flucht vor allem im Raum Krefeld aufgehalten hatte, gilt als gewalttätig und gefährlich.

© Süddeutsche.de/rai/dapd/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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