Florida:Zwei Tote durch Wirbelsturm "Frances"

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Der Wirbelsturm "Frances" hat im US-Bundesstaat Florida nach neuesten Angaben zwei Menschen in den Tod gerissen.

Der Wirbelsturm "Frances" hat im US-Bundesstaat Florida nach neuesten Angaben zwei Menschen in den Tod gerissen. Wie eine Sprecherin der Rettungsdienste am Montag mitteilte, starben am Sonntag ein Mann und eine Frau. Zuvor waren bereits auf den Bahamas zwei Menschen getötet worden.

Per Boot auf dem Fußweg: "Frances" hat zwar nicht die befürchteten 250 Stundenkilometer erreicht - doch er blieb länger und brachte heftige Regenfälle. (Foto: Foto: AP)

Während sich "Frances" am Montag deutlich abschwächte und zum tropischen Sturm herabgestuft wurde, droht Florida mit dem Zyklon "Ivan" gegen Ende des Woche bereits die nächste Unwetterkatastrophe. Amtlichen Angaben zufolge waren am Montag mehr als drei Millionen Menschen in Florida weiterhin ohne Strom.

Den Angaben zufolge ereigneten sich beide Todesfälle in der Stadt Gainesville im Landesinneren. Ein Autofahrer verlor auf regennasser Straße die Kontrolle über sein Fahrzeug und fuhr gegen einen Baum.

Wenig später wurde eine Frau von einem umstürzenden Baum erschlagen. 22 Stunden nachdem der Sturm über die Stadt gefegt war, tobten am Montag noch immer heftige Regenfälle in Gainesville. "Ich habe mein ganzes Leben lang in dieser Stadt gelebt, aber ich habe noch nie so einen Sturm erlebt", sagte die Sprecherin.

Derweil befand sich Zyklon "Ivan" mit Windgeschwindigkeiten um die 215 Stundenkilometer noch etwa 890 Kilometer südöstlich von Barbados entfernt. Nach Aussagen von Meterologen steuert er gefährlich nahe auf Florida zu und könnte den Bundesstaat Ende der Woche erreichen. Noch immer stehen die Menschen in Florida unter dem Schock des Wirbelsturms "Charley", der im August 27 Menschen tötete und eine Spur der Zerstörung hinterließ.

Trotz der Abstufung war die Gefahr durch "Frances" am Montag nicht gebannt: Nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums (NHC) mit Sitz in Miami könnte der Wirbelsturm über dem Golf von Mexiko erneut an Kraft gewinnen, bevor er am Montagabend an der nördlichen Golfküste eintreffen sollte. Das NHC warnte zudem, dass im Zentrum und im Norden des Bundesstaats sowie im Nachbarstaat Georgia später isolierte Tornados auftreten könnten. Im Südosten Floridas wurden hunderte Bäume entwurzelt, Strommasten umgeknickt, Dächer abgedeckt und Ampeln zerstört.

In der größten Evakuierungsaktion in der Geschichte Floridas hatten 2,8 Millionen Menschen ihre Wohnungen, Häuser und Wohnwagen im Küstengebiet verlassen und sich in Notunterkünfte, zu Verwandten oder in Hotels begeben.

Gouverneur Jeb Bush will im Laufe der Woche durch alle betroffenen Gebiete fahren, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

US-Präsident George W. Bush, der Bruder des Gouverneurs, hatte zuvor fünf Bezirke des Bundesstaates zum Katastrophengebiet erklärt. In den betroffenen Bezirken begannen Arbeiter von Energiekonzernen damit, die Stromversorgung wieder aufzubauen.

Ausgangssperren wurden verhängt, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten und Plünderungen zu verhindern. In Palm Beach wurden laut Polizeiangaben drei Plünderer festgenommen.

Im Südosten Floridas begann sich das Leben allmählich zu normalisieren. Die Flughäfen, unter anderem der von Miami, wurden wieder geöffnet. Doch der Flugverkehr blieb zunächst schwach. Die meisten Luftfahrtgesellschaften wollten ihre Flüge frühestens am Nachmittag wieder aufnehmen. Auch eine Reihe von Tankstellen waren in Betrieb, und der Straßenverkehr kam ebenfalls wieder in Gang.

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