Feministinnen in Schweden:Mit blankem Busen fürs Frauenrecht

Schwedische Feministinnen wollen ebenso wie Männer oben ohne baden. Jetzt haben sie eine Schwimmhalle verklagt, die ihnen das verbietet.

Schwedische Feministinnen kämpfen mit blanken Busen in Schwimmhallen - und juristisch - für das Recht von Frauen auf Baden oben ohne. Wie die Zeitung Kvällsposten berichtete, haben Mitglieder des Netzwerkes "Bara Bröst" ("Nackter Busen") eine Schwimmhalle in Malmö verklagt, weil ihnen dort das Baden mit nackter Brust verboten worden war.

Frauen in mehreren schwedischen Städten waren in den vergangenen Wochen in Schwimmhallen mit freiem Oberkörper erschienen. Als sie sich trotz Aufforderung weigerten, ein Oberteil anzuziehen, mussten sie das Bad verlassen. Dies verstößt nach Meinung der Feministinnen gegen den Grundsatz der Gleichberechtigung, weil Männer mit freiem Oberkörper baden dürfen, Frauen dagegen nicht.

Die Feministinnen streben an, dass Frauen "frei von Sexualisierung und der Behandlung als Objekte" selbst bestimmen, ob sie sich in "sozial akzeptierten" Situationen wie etwa beim Schwimmen in öffentlichen Schwimmbädern barbusig bewegen oder nicht.

Der Verband Schwedischer Bademeister weigerte sich, an einer TV- Debatte mit den streitbaren Feministinnen teilzunehmen. Oberbademeister Bengt Nielsen in der Malmöer Kockums-Schwimmhalle sagte in Kvällsposten: "In meinen 30 Jahren hier war das nie ein Problem. Aber wenn der Ombudsmann meint, die Frauen können oben ohne baden, werden wir uns einfach danach richten."

© dpa/cag/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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