EU:Türkisches Vogelgrippe-Virus ist für Menschen gefährlich

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Bei dem in der Türkei gefundenen Virus handelt es sich nach Angaben von EU-Kommissar Markos Kyprianou um den Subtyp H5N1, an dem in Asien seit 2003 bereits 60 Menschen gestorben sind. Erst am Freitag wird es Klarheit darüber geben, ob es sich auch bei dem in Rumänien aufgetauchten Virus um diesen Typen handelt.

Das in der Türkei aufgetretene Vogelgrippe- Virus ist der auch für Menschen gefährlichen Subtyp H5N1. Dies teilte die EU-Kommissar Markos Kyprianou am Donnerstag in Brüssel mit. Das Virus sei einem anderen Erreger sehr ähnlich, der vor einigen Monaten in Asien und in Sibirien gefunden worden sei.

Nach Angaben des Kommissars wird es erst am Freitag Klarheit darüber geben, ob es sich auch bei einem im rumänischen Donaudelta aufgetauchten Vogelgrippe-Virus um den Typ H5N1 handelt. Bisher stehe lediglich fest, dass bei einem Huhn und einer Ente das Virus H5 gefunden worden war.

Die EU plant Notmaßnahmen, um eine Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern. Das für die Türkei bereits bestehende Importverbot für Geflügel und Geflügelprodukte wurde auf Rumänien ausgeweitet.

Experten berieten unter anderem darüber, ob die Freilandhaltung von Geflügel in bestimmten Bereichen der zeitweilig verboten werden solle. Die Kommission empfehle unter anderem für die Bevölkerung in der EU die Ausweitung normaler Grippeschutzimpfungen.

Deutschland fordert Sondersitzung der EU-Gremien

Experten befürchten, dass in einem infizierten Menschen aus einem menschlichen Virus und einem Vogelgrippevirus ein neuer hochgefährlicher Erreger entstehen könnte. Für die Beschäftigten in Geflügelfarmen und in der Landwirtschaft werde geprüft, welche Schutzmaßnahmen nötig seien.

Das Bundesverbraucherschutzministerium hat die Informationspolitik der EU-Kommission in Sachen Vogelgrippe kritisiert. Staatssekretär Alexander Müller erklärte am Donnerstag in Berlin, die Kommission habe am Mittwoch noch öffentlich Entwarnung für die in Rumänien aufgetretenen Verdachtsfälle gegeben, diese jedoch schon einen Tag später teilweise zurückgenommen. Nun werde berichtet, dass das H5-Virus an verendeten Tieren im Donaudelta festgestellt worden sei.

Müller forderte umgehend eine Sondersitzung der zuständigen EU-Gremien, um die Situation zu bewerten. Nach Auskunft der Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts bestehe kein regulärer Vogelzug zwischen Rumänien und Deutschland zu diesem Zeitpunkt.

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