EU-Kampagne:Stöhnen für Europa

Mit 18 Sex-Szenen wirbt Brüssel 44 Sekunden lang für den europäischen Film. Schön. Nur: Wer hat den EU-Softporno gezahlt? Mit Video

Das ist Werbung der etwas anderen Art, die sich die EU da hat einfallen lassen: einen Softporno.

EU-Film: (Foto: Foto: YouTube)

"Let's Come Together" (Lasst uns zusammen kommen) heißt der Streifen doppeldeutig, dauert 44 Sekunden und zeigt insgesamt 18 Paare beim Sex: Frau mit Mann, Mann mit Mann, dick mit dünn. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Da wird gestöhnt und geküsst, geschrieen und gebissen.

Um den Werbespot zu produzieren, mussten die Verantwortlichen nur ins Archiv gehen: Die Sex-Szenen stammen aus erfolgreichen europäischen Filmen von "Die fabelhafte Welt der Amélie" bis "Breaking the Waves"

Bei den EU-Abgeordneten sorgt der neueste Werbespot aus Brüssel für Aufregung.

Der britische Parlamentarier Godfrey Bloom von der Anti-Europa-Partei äußert sich auf seiner Homepage und bezeichnet die Kampagne "billig, geschmacklos und schäbig". Es sei, als würde man einem älteren Verwandten dabei zusehen, cool zu sein. Sehr peinlich, so Bloom.

Bild-online erzählte er: Er wolle nun von den Verantwortlichen in Brüssel wissen, wie viel Geld die Steuerzahler der Clip kostet.

Auch in Polen soll die Empörung groß sein. Grund: In dem Filmchen ist auch schwuler Sex vertreten.

Empörte Surfer warfen Brüssel "Pornographie", "Propaganda" und "Geldverschwendung" vor.

Zu sehen ist das Skandal-Video auf der Internetseite YouTube. Bereits mehr als 280.000 Nutzer sollen das Video bereits gesehen haben.

Die Kommission will den Werbeclip für ihre Filmförderung trotz der Proteste nicht von der Seite nehmen, wie ein Sprecher sagte: "Wir können stolz sein auf ein starkes europäisches Kino, das starke Gefühle zeigt."

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