Ermittlungen des Staatsanwalts:Monteursfehler führte zu Explosion in Lehrberg

Das Explosionsunglück im mittelfränkischen Lehrberg ist offenbar durch menschliches Versagen ausgelöst worden. Ein entferntes Ventil führte zur Katastrophe.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft entfernte ein Monteur kurz vor der Katastrophe irrtümlicherweise das Ventil und den Einfüllstützen an einem Gastank. Wegen des entstehenden Drucks sei es nicht mehr möglich gewesen, das Ventil per Hand einzudrehen. Dadurch sei in kürzester Zeit eine gewaltige Menge Gas ausgeströmt, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Ernst Metzger in Ansbach.

Dem Ermittler zufolge entstand eine riesige explosionsfähige Luft-Gas-Wolke, deren Volumen dem von fünf Einzelhäusern entsprach. "Ein geringer Zündfunke genügte, um die Explosion auszulösen."

Entfernung des Ventils "auf jeden Fall falsch"

Bei dem Unglück in der 2000-Seelen-Gemeinde nördlich von Ansbach waren am vergangenen Freitag fünf Menschen ums Leben gekommen, 16 wurden zum Teil schwer verletzt. Zwei Verletzte schweben immer noch in Lebensgefahr.

Gegen den 42 Jahre alten Mitarbeiter der für den unterirdischen Tank verantwortlichen Flüssiggasfirma werde nun unter anderem wegen fahrlässiger Tötung in fünf Fällen ermittelt. Die Entfernung des Ventils sei "auf jeden Fall" falsch gewesen, betonte der leitende Oberstaatsanwalt Ernst Metzger. Absicht sei dem Handwerker jedoch nicht zu unterstellen.

Die Detonation verursachte nach Polizeiangaben allein an dem völlig zerstörten Bäckerei-Gebäude einen Schaden von vier Millionen Euro. Zudem seien 55 Gebäude in der Umgebung beschädigt worden.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: