Erdbeben:Eine ständige Gefahr in Iran

Das schwere Erdbeben mit vermutlich tausenden Toten am Freitag im Südosten Irans gehört zu den Katastrophen, die das Land regelmäßig heimsuchen. Die Region des früheren Persiens ist schweren Erschütterungen schon immer besonders ausgesetzt.

Das bislang folgenschwerste Beben ereignete sich im Juni 1990 in den nordiranischen Provinzen Ghilan und Sandschan. Damals starben rund 37.000 Menschen, innerhalb von Sekunden wurden 2100 Quadratkilometer verwüstet. Bei einer Stärke von 7,3 auf der Richterskala zerstörten die Erdstöße 27 Städte und knapp 2000 Dörfer.

1641 kamen bei einem Beben in Persien rund 30.000 Menschen ums Leben. Auch benachbarte Länder wie die Türkei, Syrien und Afghanistan werden regelmäßig von solchen Beben erschüttert.

Indischer Subkontinent bewegt sich auf Eurasien zu

Grund für die häufigen Erdbeben ist die Bewegung des indischen Subkontinents in Richtung Eurasien. Während der Subkontinent vor rund 70 Millionen Jahren noch gut 7000 Kilometer entfernt war, näherte er sich im Laufe der Jahrtausende zentimeterweise der nördlich gelegenen Landmasse. Nach etwa 30 Millionen Jahren stießen die tektonischen Platten schließlich zusammen.

Seitdem hat sich die Bewegung des Subkontinents von zehn Zentimetern pro Jahr auf fünf Zentimeter verlangsamt. Dieser Druck reicht jedoch aus, um von Zeit zu Zeit Erdstöße von großer Gewalt auszulösen. Das eindrucksvollste Ergebnis dieses Phänomens ist die Formation eines riesigen Gebirges, das von den Tälern Indiens bis zum höchsten Berg der Welt reicht, dem Himalaya.

(sueddeutsche.de/AFP)

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