Entführungsfall Maria Bögerl:Erste heiße Spur: Auto aufgetaucht

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Fieberhaft sucht die Polizei nach der entführten Bankiersfrau aus Heidenheim. Nun wurde der Wagen von Maria Bögerl entdeckt. Auch ihr Handy soll gefunden worden sein.

Seit drei Tagen ist Maria Bögerl in den Händen ihrer Entführer - nun hat die Polizei eine erste heiße Spur: Das Auto der 54-jährigen Bankiersfrau, in dem die Kidnapper ihr Opfer vermutlich verschleppt haben, wurde von Besuchern im Hof des Klosters Neresheim (Ostalbkreis) entdeckt. Der Wagen wird nach Angaben der Polizei nun kriminaltechnisch untersucht.

Das Entführungsopfer Maria Bögerl: Die Ehefrau des Vorstandschefs der Kreissparkasse Heidenheim und Mutter zweier Kinder wurde aus ihrer Wohnung entführt. (Foto: Foto: Reuters)

Auch das Handy des Entführungsopfers soll mittlerweile aufgetaucht sein: Die Bild-Zeitung berichtet, dass das Mobiltelefon von Maria Bögerl nahe dem Ort der gescheiterten Lösegeldübergabe gefunden worden sei.

Fieberhafte Suche

Nachdem die Suche nach der 54-Jährigen bei Einbruch der Dunkelheit am Freitagabend unterbrochen werden musste, ist nun wieder ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz. An diesem Samstag soll noch einmal ein Waldstück in der Nähe der Autobahn 7 zwischen Heidenheim und Aalen durchkämmt werden. Ganz in der Nähe war am Mittwoch eine Lösegeldübergabe gescheitert.

Rund 350 Beamte und 50 Rettungshunde waren zuletzt an der Suche nach Maria Bögerl beteiligt. Auch ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera kam zum Einsatz. Aus der Bevölkerung sind rund 100 Hinweise bei der Polizei eingegangen, die alle geprüft werden. Eine gefundene Halskette gehört definitiv nicht der Entführten. Einige andere Fundstücke würden noch untersucht, teilten die Ermittler mit.

Die Familie hat für Hinweise, die zur Freilassung der Frau führen, eine Belohnung von 50.000 Euro ausgesetzt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Die Ehefrau des Vorstandschefs der Kreissparkasse Heidenheim und Mutter zweier Kinder war am Mittwochvormittag aus ihrer Wohnung entführt worden. Kurz darauf erhielt der Ehemann einen Anruf, in dem er zur Zahlung von 300.000 Euro aufgefordert wurde. Die Kidnapper ließen auch ihr Opfer kurz ans Telefon: Maria Bögerl habe ihrem Mann mitteilen können, dass man sie mit dem Tod bedroht habe, berichtete die Polizei.

Ihr Ehemann ging daraufhin auf die Lösegeldforderung ein und deponierte das Geld wie vereinbart neben der Autobahn 7. Es wurde jedoch nicht abgeholt. Seitdem gab es nach Angaben der Polizei keinen Kontakt mehr mit dem oder den Entführern.

In einem verzweifelten Appell hatte sich zuletzt die Familie des Opfers an die Kidnapper gewandt: "Bitte geben Sie uns Mama zurück", schrieben die Kinder von Maria Bögerl in einem Brief an die Entführer.

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