Entführung vor Somalia:Spanien verhandelt mit Piraten

In den Bemühungen zur Freilassung der entführten spanischen Fischer haben Gespräche mit den Piranten begonnen. Es soll um ein Lösegeld von einer Million Euro gehen.

Nach dem Piratenüberfall auf einen spanischen Fischkutter vor Somalia haben Presseberichten zufolge Verhandlungen mit den Seeräubern zur Freilassung der Besatzung begonnen. Der Reeder des Schiffes sei inzwischen in Kontakt mit den Kidnappern, hieß es am Freitag. Nach unbestätigten Berichten fordern die Piraten ein Lösegeld von bis zu einer Million Euro. Die spanische Regierung will sich dazu nicht äußern.

Die Playa de Bakio ist seit Sonntag in der Hand von Piraten. (Foto: Foto: AFP)

Aus Angst vor einem Überfall rivalisierender Clans sollen die Seeräuber das Schiff mit seinen 26 Besatzungsmitgliedern - 13 Spanier und 13 Afrikaner - wieder auf hohe See gebracht haben.

Die Playa de Bakio befinde sich nun rund 150 Kilometer vor der Küste des ostafrikanischen Landes, berichtete der spanische Rundfunk. Bislang lag der Kutter nahe der Küste vor Anker.

Unter der Besatzung des am Sonntag gekaperten Schiffes mache sich derweil Frust breit, hieß es. "Die Sache läuft nicht gut, wir sind niedergeschlagen", sagte Kapitän Amadeo Alvarez in einem Telefongespräch mit seiner Familie. Um die Seeräuber unter Druck zu setzen, ist inzwischen die spanische Fregatte Méndez Núñez in dem Gebiet eingetroffen.

An Bord des Kriegsschiffes befinden sich rund 200 Mann, darunter ein Sondereinsatzkommando von Marineinfanteristen. Die Madrider Regierung sieht eine gewaltsame Befreiung der gekidnappten Seeleute aber nur als letzten Ausweg. Sie setzt auf Verhandlungen und hat daher den spanischen Botschafter in Kenia nach Somalia geschickt.

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