Entführtes Mädchen:Madeleines Eltern kommen nach Berlin

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Gerry und Kate McCann wollen die Deutschen um ihre Hilfe bei der Suche nach Madeleine bitten. Außerdem wollen sie internationale Stars in ihre Suche einbinden. Auch Harry Potter und Bill Clinton sind von der Partie.

"Potter" mit Madeleine-Lesezeichen - Eltern planen Medienstrategie

Madeleines Eltern bei einer Pressekonferenz. (Foto: Foto: ap)

Einen Monat nach der Entführung der kleinen Madeleine haben die Eltern eine langfristige Strategie angekündigt, um die öffentliche Aufmerksamkeit zu erhalten. So soll der neue "Harry-Potter"-Band mit Lesezeichen erscheinen, die das Foto der vierjährigen Madeleine zeigen. Die Autorin des Kinderbuchs, Joanne K. Rowling, sei bereits kontaktiert worden, sagten die Eltern am Wochenende. Rowling hatte zuvor zu einer hohen Belohnung für Hinweise auf das britische Mädchen beigetragen.

Gerry und Kate McCann wollen am Mittwoch nach Berlin reisen, um die Deutschen um ihre Mithilfe bei der Suche nach Madeleine zu bitten. Die McCanns wollen dort auch Besucher des Ferienorts Praia da Luz dazu aufrufen, ihre Urlaubsfotos nach eventuellen Hinweisen durchzusehen. Viele Touristen an der Algarve kommen aus Deutschland.

Später geht die Reise der McCanns weiter nach Amsterdam und Marokko. Madeleine war am 3. Mai aus einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve-Küste entführt worden.

Zudem planen die Eltern in Zukunft einen "Madeleine-Tag". Internationale Stars wie Elton John, David Beckham und Bill Clinton sollen um Hilfe gebeten werden, berichteten britische Medien am Sonntag. Die McCanns hätten einen Manager beauftragt, der sich um die Angelegenheiten kümmert.

Die Eltern sagten, die Entführung ihrer Tochter sei für sie wie eine "Krebs-Diagnose" gewesen. In einem Interview der Berliner Morgenpost erklärten die Eltern, sie glaubten fest daran, dass Madeleine noch am Leben sei.

"Natürlich glauben wir das! Obwohl wir auch über das schlimmste Szenario nachgedacht haben - dass sie tot ist", sagte Vater Gerry. "Es ist wichtig - für uns und für Madeleine - dass wir uns nicht in Pessimismus verlieren", erklärte Mutter Kate.

Zu der Medienkampagne sagte der Vater: "Wir sind uns bewusst, dass die Aufmerksamkeit nicht nur Vorteile hat. Aber wir sprechen alles, was wir tun, mit britischen Kriminalexperten ab, und die glauben, dass Bekanntheit die Suche nach Madeleine erleichtert."

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