Domainwechsel:Schüler gesteht Entführung von Ebay-Website

Die kurzzeitige Kaperung der Internetadresse des Online-Auktionshauses Ebay ist aufgeklärt: Ein 19-Jähriger aus Niedersachsen gestand der Polizei, für die Übertragung des Domainnamens auf einen anderen Inhaber verantwortlich zu sein.

Der junge Mann sagte den Polizisten, er habe den Umzug der Seite nur zum Spaß in die Wege geleitet. Er hätte gar nicht geglaubt, dass die Übertragung des Domainnamens wirklich funktionieren könne.

Das Landeskriminalamt (LKA) in Hannover prüft nun nach eigenen Angaben, ob der Schüler sich des Ausspähens von Daten schuldig gemacht hat. Über das weitere juristische Vorgehen wird demnach zu einem späteren Zeitpunkt die Staatsanwaltschaft Braunschweig entscheiden.

Die Ermittler kamen nach eigenen Angaben dem noch bei seinen Eltern wohnenden 19-Jährigen durch die Auswertung von Computerdaten auf die Spur. LKA-Beamte hatten demnach am Freitag das Elternhaus des Schülers durchsucht und Teile seines PC beschlagnahmt.

Schüler drohen hohe Schadenersatzforderungen

LKA-Chef Rüdiger Butte wertete den Ermittlungserfolg als Beleg, "dass sich Täter im Internet zwar weltweit und anonymisiert bewegen können, aber trotzdem Spuren hinterlassen, die von Ermittlern auswertbar sind".

Die Internetadresse von Ebay war vor gut einer Woche kurzfristig ohne Zustimmung von Ebay auf den anderen Inhaber übertragen worden, der nach derzeitigem Ermittlungsstand mit der Tat nichts zu tun hat. Offen blieb zunächst, ob der Schüler nun auch mit Schadenersatzforderungen rechnen muss.

Durch die unfreiwillige Übertragung der Adresse waren Experten zufolge Angebote wegen ausbleibender Gebote weit unter dem zu erwartenden Preis über den Auktionstisch gegangen.

© AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: