DNA-Test bringt Gewissheit:Familienzuwachs bei Lindberghs

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Charles A. Lindbergh hatte tatsächlich drei uneheliche Kinder in München. Das hat eine DNA-Untersuchung nun 30 Jahre nach dem Tod des US-Fliegerhelden festgestellt. Der heikle "Beziehungsaufbau" zu den offiziellen Familienangehörigen in den USA findet nun "hinter verschlossenen Türen" statt.

Anfang August hatten Dyrk (45), Astrid (43) und David (36) ihre Identität enthüllt und einen Beweis durch einen DNA-Test angekündigt.

Keine Kinder mehr, und doch jetzt erst Kinder: Die Münchner Geschwister Dyrk (45), Astrid (43) und David (36) aus München. (Foto: Foto: AP)

17 Jahre lang führte der legendenverklärte Amerikaner ein Doppelleben. Das Verhältnis mit der 24 Jahre jüngeren Geliebten dauerte bis zu seinem Tod 1974.

In seiner Heimat war er mit der Schriftstellerin Anne Morrow verheiratet. Die beiden galten als Traumpaar. Lindbergh hatte 1927 als erster Mensch im Alleinflug den Atlantik überquert.

Die DNA-Proben für den Test am Rechtsmedizinischen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität stammten zum einen von den Kindern der Hutmacherin, zum anderen von einem amerikanischen Angehörigen Lindberghs, der allerdings nicht genannt werden wolle, sagte Schwenk.

Mit den Familienmitgliedern in den USA bestehe Kontakt. "Der Beziehungsaufbau läuft." Der Prozess finde aber "hinter verschlossenen Türen" statt.

Neue Einzelheiten über Lindberghs weiteres Verhältnis zur älteren Schwester der Hutmacherin gibt es nicht.

Aus der Verbindung zu Marietta Hesshaimer, die heute in einem abgeschiedenen Ort im Schweizer Kanton Wallis lebt, sollen zwei weitere Söhne hervorgegangen sein.

Damit hätte der Atlantik-Überquerer mindestens fünf uneheliche Kinder. Die Schweizer Seite habe kein Interesse an Öffentlichkeit, sagte Schwenk unterdessen.

Die drei Geschwister arbeiten nach Schwenks Angaben derzeit gemeinsam an einem Buch über ihre Familiengeschichte, das voraussichtlich zur Frankfurter Buchmesse im kommenden Herbst herauskommen soll.

Ferner beginnt demnach im Dezember die Produktion eines TV-Dokumentar-Films "Die wahre Lindbergh-Story", der voraussichtlich bis zum 30. Todestag Lindberghs am 26. August 2004 fertig werden soll.

Die Kinder hatten ihren Vater lange Zeit nur unter dessen Pseudonym Careu Kent gekannt. In ihren Geburtsurkunden steht "Vater unbekannt".

Astrid Bouteuil, die heute bei Paris lebt, hatte im August berichtet, Lindbergh habe seine Zweitfamilie wenige Male im Jahr besucht. Er habe sich immer sehr intensiv mit den Kindern auseinander gesetzt und viele Ausflüge unternommen.

Stets habe er Englisch gesprochen.

Die beiden Lindbergh-Söhne leben in der Umgebung Münchens.

Bouteuil hatte als junge Erwachsene mit Nachforschungen begonnen. Die Mutter gab schließlich ihr Geheimnis preis, es musste aber bis zu ihrem Tod in der Familie bleiben. Ebenso fanden sich rund 150 heimliche Briefe, die Charles Lindbergh an seine Münchner Geliebte schrieb.

suedeutsche.de / dpa

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