Es gibt etwas, was in Russland die Stimmung der Bevölkerung besser abbildet, als je eine Umfrage dazu fähig wäre: Wodka. Und demnach sieht es für Russlands Präsidenten Dimitrij Medwedjew düster aus. Denn er schafft es einfach nicht, seinen Vorgänger zu übertrumpfen. Das hat nun eine Auswertung der Verkaufszahlen der Wodka-Marke "Medwedeff" ergeben.
Seit vergangenem Monat ist der Wodka mit dem Namen "Medwedeff" auf dem Markt. Und der kommt bei den Konsumenten nicht im entferntesten so gut an wie "Putinka". Diese Marke wurde kurz nach Putins Amtsantritt als Präsident vor gut acht Jahren eingeführt, berichtet die russische Wirtschaftzeitung Wedomosti. "Putinka" hatte sich bei den russischen Wodka-Trinkern rasch durchgesetzt und hat jetzt einen Marktanteil von 4,4 Prozent.
An Medwedjew selber, glaubt ein Marketingexperte, liegt es nicht, eher am Namen. "Medwedeff" klinge "ein bisschen un-russisch, nicht volkstümlich, ist einfach kein Knaller", urteilt Alexander Jeremenko.
Die Umfragen jedenfalls zeichnen ein ähnliches Bild: Putin hat bei der russischen Bevölkerung wesentlich bessere Umfragewerte als Medwedjew.