Die Tragödie am Nanga Parbat:Auf der anderen Seite der Wand

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Der eine starb, der andere wurde weltberühmt - nach langen Jahren der Zurückhaltung präsentierten einstige Bergkameraden ihre Version.

Achim Zons

(SZ vom 24.5.2003) Am Dienstag vor zwei Wochen kam der Brief mit der Warnung. Am Mittwoch sagte der Vertreter von National Geographic, dass er sich an der Geschichte nicht die Finger verbrennen wolle.

Am Donnerstag zeigten gleich mehrere Journalisten verschiedenster Blätter ihre Scheu, dieses heiße Thema anzupacken. Es scheint ein schöner Tanz zu werden.

Dass der Tanz mit dem Bekanntheitsgrad des Mannes zu tun hat, um den es hier geht, ist nicht unbedingt verblüffend. Dass der Tanz aber schon beginnt, bevor das Buch überhaupt auf dem Markt ist, kann schon zum Nachdenken anregen. Die Warnung kam als ganz gewöhnliches Fax. Adressat: der kleine Münchner A1 Verlag, der den Mut und die Chuzpe besitzt, jetzt, Ende Mai, passend zum 50.Jahrestag der Erstbesteigungen von Mount Everest und Nanga Parbat, das Buch "Zwischen Licht und Schatten" zu veröffentlichen. Untertitel: "Die Messner-Tragödie am Nanga Parbat". Das lässt schon was ahnen. Autor ist der heute in Chile lebende Bergsteiger Hans Saler.

Als Absender trat die Hamburger Rechtsanwaltskanzlei Prinz, Neidhardt und Engelschall auf, die immer wieder ihren Weg in die Zeitungen findet, weil sie spezialisiert ist auf große Namen und presserechtliche Fragen. "Sehr geehrte Damen und Herren", heißt es in dem kurzen, schmucklosen Brief, "unser Mandant hat gehört, dass es in Ihrem Haus das oben genannte Buchprojekt geben soll.

Wir dürfen darauf hinweisen, dass unser Mandant eine unwahre Berichterstattung nicht hinnehmen wird und uns beauftragt hat, nach Vorliegen des Manuskripts ggf. presserechtliche Ansprüche durchzusetzen, sofern in dem Manuskript unwahre Behauptungen aufgestellt werden, die das allgemeine Persönlichkeitsrecht unseres Mandanten verletzen." Unterschrieben mit Prof. Dr. Prinz, LL.M., Rechtsanwalt.

Heimtückische Flanken

Es wird also, so viel scheint man annehmen zu dürfen, um mehr als nur ein weiteres Bergsteigerbuch eines bislang nicht sonderlich bekannten Autors gehen, um mehr als nur eine Erinnerung an eine legendäre Bergbesteigung, um mehr als eine weitere Runde in dem ewigen Streit, wer denn nun die Schuld trägt an dem Tod von Günther Messner:

Günther Messner selber; dessen Bruder Reinhold; die anderen Expeditionsteilnehmer - oder der Berg, der Nanga Parbat, der mit seinen 8126 Metern schon bedrohlich genug ist und dann auch noch über die Rupalwand verfügt, die höchste Steilwand der Erde, 4500 Meter hoch, die bis zum Jahr 1970 als unbezwingbar galt. Vielleicht aber geht es vor allem - und das würde den drohenden Brief aus dem Haus der Prinzengarde erklären - um den Mythos Reinhold Messners, der möglicherweise jetzt doch ein wenig ins Wanken gerät.

Der Berg ruft, was soll er auch sonst den lieben langen Tag tun. Besonders der Nanga Parbat hat die Bergsteiger immer gerufen, hat sie gelockt, ihn über seine offenen, heimtückischen Flanken zu besiegen. Viele Menschen, ausschließlich Männer, viele aus Deutschland, haben bei diesem Zweikampf mit dem Berg ihr Leben verloren, so dass noch heute dieser Gigant als Grab der Deutschen bezeichnet wird. Kein gutes Omen also für die Wagemutigen, die sich im Juni 1970 dem Berg stellten.

Angefangen hatte alles mit einer Einladung. Der Münchner Arzt Dr. Karl Maria Herrligkoffer, der schon so viele berühmte Expeditionen geleitet hatte, stellte eine Mannschaft der besten deutschsprachigen Extrembergsteiger zusammen, die den Nanga Parbat erklettern sollten, darunter so bedeutende wie Felix Kuen und Peter Scholz, Werner Haim und Gert Mändl, Hans Saler und Günter Kroh, ferner der Filmer Gerhard Baur und der Bergfotograf Jürgen Winkler und, nicht zuletzt, Reinhold und Günther Messner.

Sechs Wochen lang waren die insgesamt 13 Bergsteiger schon in der Wand, ehe die entscheidende Phase begann. In diesen sechs Wochen näherten sie sich schrittweise dem Gipfel, bauten mehrere Lager, das Basislager und fünf Lager in der Wand, gewöhnten sich langsam an den extremen Sauerstoffmangel, an die Temperaturunterschiede von 70 Grad zwischen Tag und Nacht, sicherten besonders gefährliche Steilstrecken mit Seilen, wehrten sich gegen Schneestürme und warteten auf gutes Wetter, um das letzte, entscheidende Stück zum Gipfel zu wagen.

Richtig los ging es dann am Freitag, dem 27. Juni. Und es begann ein Drama, das bis heute ungeklärt ist, denn es gibt nur einen einzigen Zeugen, der die Wahrheit kennt: Reinhold Messner. Sicher ist nur eines: Am Ende dieses Abenteuers war ein Mann tot: Günther Messner. Er war 24 Jahre alt und das 33. Opfer dieses Bergs.

Wie das Abenteuer verlief bis zu dem tödlichen Ausgang, ist weitgehend unstrittig und in zahlreichen Büchern und Tagebüchern, Erzählungen und Gesprächen der Beteiligten festgehalten. Zwischen zwei und drei Uhr morgens am 27. Juni 1970, in der völligen Dunkelheit des Lagers V auf rund 7350 Metern Höhe, weckte ein Geräusch Günther Messner und Gerhard Baur. Reinhold Messner stand auf. Er zog sich vier Hosen, einen zusätzlichen Pullover und einen weiteren Anorak über, insgesamt sechs Schichten, setzte die Stirnlampe auf und machte sich auf den Weg durch die Dunkelheit zum Gipfel. Sie hörten, wie er fortging, jeder Schritt hinterließ einen scharfen, trockenen Riss in der Stille. Die beiden ahnten, dass Reinhold Messner es wagen würde, bis ganz nach oben zu klettern.

Bei Tagesanbruch schließlich begannen Gerhard Baur und Günther Messner, die Merkl-Rinne mit Seilen zu sichern, das letzte besonders gefährliche Teilstück der Rupalwand. Es war ein wunderbarer Tag. Stahlblauer Himmel über dem Meer von Gipfeln um sie herum. Im Osten der K 2, mit 8611 Metern der zweithöchste Berg der Welt. Nicht weit davon entfernt der Broad Peak, 8047 Meter hoch. Da passierte es: Das Seil fiel von einer Rolle, die sie mit sich trugen. Günther war wütend. Sein Bruder Reinhold, an dem er so hing, alleine auf dem Weg zum Ruhm. Und hier vor ihm im Schnee dieser Seil salat. Das war offenbar zu viel. Günther folgte seinem Bruder: ohne Seil, ohne Ausrüstung, ohne Proviant.

Es ist schon ein Wunder. Ein kleiner, heller, schmuckloser Raum in München, voll gestopft mit Bildern, abenteuerlichen Erlebnissen, Geräuschen, Gefühlen, Überlebenskämpfen und Dramen, einfach nur kraft der Erzählung eines Mannes. Der Raum hat große Fenster, durch die man auf eine enge Straße im alten Teil des Münchner Stadtteils Nymphenburg blicken kann.

Bücher, Aktenordner, Manuskripte in den hohen Metallregalen, es ist schließlich der Raum eines Verlags. Auf einem einfachen Büroschreibtisch zwei Tassen Tee. Und dahinter dieser eher kleine, sehnige, durchtrainierte Mann mit den sonnengebräunten Gesichtszügen eines Menschen, der sich meist in der freien Natur aufhält. Ein Mann, der sich gut gehalten hat, der gesund zu leben scheint und der wirkt, als habe sein Leben keine extremen Prüfungen für ihn parat gehabt.

Was mitnichten stimmt: Mit 14 Jahren schon durchstieg Hans Saler gefährlichste Wände im Alleingang, erkletterte noch als Halbwüchsiger die Nordwände des Eigers, der Königsspitze, des Matterhorns; mit 21 machte er bei einer großen Bergexpedition nach Peru und Bolivien mit, was Dr. Herrligkoffer auf ihn aufmerksam werden ließ und dem jungen, leidenschaftlichen Bergsteiger aus München das Ticket zum Nanga Parbat einbrachte, da war er 22; mit 23 baute er sich in Australien zusammen mit einem Freund aus wasserlöslichem Sperrholz, das sie mit viel Lack imprägnierten, einen Trimaran, und segelte bis nach Südafrika-für jeden Normalsterblichen eine Selbstmordaktion, aber es gab wohl höheren Ortes ein sattes Schutzkonto für den jungen Mann; mit 26 bestieg er den lang umkämpften, 7850 Meter hohen Dhaulagiri III im Himalaya; mit 27 baute er sich in einer Scheune in München eine seefeste Segeljacht und überquerte damit den Atlantik, heiratete in Bolivien eine Holländerin und segelte danach nochmals viereinhalb Jahre über die Weltmeere; er saß zwei Monate in einem Gefängnis Trinidads wegen Spionageverdachts; er überlebte einen bewaffneten Überfall in Mexiko; er lebte allein mit seiner Frau ein Jahr abgeschieden von der Zivilisation im hohen Norden Kanadas in einer selbst gebauten Blockhütte und überstand Temperaturen von minus 50 Grad...

Hans Saler ist offensichtlich nicht gerade das, was man einen Angsthasen nennt- und wenn man bei diesem Lebensentwurf nach einer bestimmenden Triebkraft sucht, dann stößt man schnell auf die Erkenntnis, dass er alles erträgt und erduldet, so lange es nicht langweilig, nicht absehbar und vor allem nicht ungefährlich ist. Keine schlechte Voraussetzung also, einem Mann wie Reinhold Messner die Stirn zu bieten, der nach eigenem Selbstverständnis "der Papst, wenn nicht der Gott des Alpinismus" ist, wie der Spiegel schrieb.

Reinhold hätte das alles nicht auslösen dürfen, sagt Hans Saler mit leiser Stimme. Aber er hat es getan. Und sein Bruder ist ihm gefolgt. Und sie schafften an diesem 27. Juni 1970 als Erste das, was bis dahin niemand geschafft hatte: Sie kletterten durch die Merkl-Rinne, bezwangen den Rest der bedrohlichen Wand und standen um 17 Uhr auf dem Gipfel des Nanga Parbat, auf 8126 Metern Höhe.

Was dann geschah, ist seit 33 Jahren eines der faszinierendsten Rätsel in der Welt der Bergsteiger. Reinhold Messner hat einige Versionen des Folgenden präsentiert, aber die Hauptversion ist, dass sein erschöpfter Bruder ihn gedrängt habe, über die andere Seite des Bergs abzusteigen, weil ihm der Rückweg über die Aufstiegsroute als zu schwierig erschien. Sie hätten dann in 7800 Metern Höhe in einer Mulde biwakiert, ohne Zelt, ohne Proviant, nur in eine Astronautenfolie gehüllt, bei minus 30 Grad und zunehmend verwirrt durch den Sauerstoffmangel.

Am nächsten Morgen gegen 10 Uhr kam dann das Ereignis, das bis heute auf vielfältigste Weise interpretiert wird. Denn in diesen Minuten war Reinhold Messner nicht mehr der einzige Zeuge. Felix Kuen und Peter Scholz waren von unten die Merkl-Rinne hinaufgeklettert, aus der sie gerade über eine Rampe nach rechts hinausgequert waren. Sie sahen Reinhold Messner über sich am Grat auf einem Felsriegel stehen, rund 80 bis 100 Meter entfernt. "Wart ihr am Gipfel?", rief Kuen. "Ja, wir waren oben", rief Reinhold Messner zurück. "Gestern um 17 Uhr. " "Ist bei euch alles in Ordnung?", wollte Kuen wissen. "Ja, alles in Ordnung", antwortete Messner, und seine Worte waren, so Kuen später, deutlich zu hören. Er verschwand. Von seinem Bruder keine Spur. Und doch sagte Reinhold Messner später, dass sie beide dann gemeinsam über die Diamir-Flanke abgestiegen seien, wo Günther von einer Lawine begraben worden sei...

Manche Erinnerung liegt ja wie ein Tier unter einem Stein. Jahrelang kann sie da liegen, niemand rührt daran, niemand wagt sie zu wecken. Doch irgendwann kommt sie hervor - und es ist schon verblüffend, wie jeder, der die Erinnerung ans Licht zerrt, sie anders aussehen lässt. Fast 33 Jahre haben die Beteiligten über die Tragödie jener Tage Ende Juni 1970 geschwiegen. Sie haben Reinhold Messners Erklärungen in einer Art Gentlemen's Agreement nicht weiter kommentiert, sie haben sich so verhalten, wie sie es als Bergkameraden gewohnt waren. Doch dann hat Reinhold Messner einen Fehler begangen: Er hat die anderen in den vergangenen Monaten immer wieder der unterlassenen Hilfeleistung bezichtigt und einmal sogar, im Oktober 2001, bei der Vorstellung seiner Herrligkoffer-Biografie gesagt: "Einige, älter als ich, hatten ja nichts dagegen, dass die beiden Messners nicht mehr auftauchen - und das ist die Tragödie." Und plötzlich wird Hans Saler, dieser ruhige, besonnene, heute 55 Jahre alte Mann, zu einem scharf formulierenden Ankläger, dessen Sätze wie Peitschenhiebe knallen. Ist es zum Beispiel glaubhaft, fragt er hart und fixiert einen mit zusammengekniffenen Augen, dass ein erschöpfter, völlig fertiger Mann entscheidet, welcher Weg zum Abstieg gewählt wird, und der stärkere, gesunde, der die Gefahren erkennen müsste, fügt sich ohne Widerspruch? Ist es glaubhaft, dass ein Mann "Alles in Ordnung!" ruft, wenn unweit von ihm sein Bruder in Lebensgefahr schwebt?

Ist es glaubhaft, dass ein erschöpfter, kranker Mann nicht den näheren, ungefährlicheren Weg nimmt, sondern stattdessen seinem Bruder über die unbekannte, unerforschte, extrem lawinengefährdete Diamir-Flanke folgt, die 3500 Meter hoch ist, in der sie keinerlei Hilfe erwarten konnten und die zuvor noch niemand durchstiegen hat? Und Hans Saler lässt einen Satz folgen, der zeigt, wie absurd er das alles findet: "Das wäre doch so, als ob jemand 100 Stockwerke hochgeht und nur, weil er total erschöpft ist, beim Abstieg nicht die Treppe benutzt, sondern den Weg über die Außenfassade." Der Zorn sitzt tief Manchmal schreibt man ja ein Buch in der Hoffnung, es könnte eine Menge Geld bringen oder der unscheinbaren Karriere Glanz verleihen. Manchmal will man ganz profan nur die Wahrheit aufdecken oder, etwas weniger profan, eine Lüge verewigen. Ein ganz persönliches Motiv ist auch die Läuterung - oder, ganz einfach, Rache. Was aber will Hans Saler?

"Gerechtigkeit", sagt er, jetzt wieder ruhig und zurückhaltend. Seine Antwort kommt ohne Zögern, und er ist überhaupt nicht verlegen, dieses große Wort zu benutzen. Man spürt: Sein Zorn auf Reinhold Messner sitzt tief. Er ist nicht nur gekränkt, er fühlt sich von den Schuldvorwürfen des einstigen Berg gefährten verletzt.

Und man fragt sich, ob er ohne diese als ungerecht empfundene Schuldzuweisung jemals dieses Buch geschrieben hätte, ob es nicht gerade die Erniedrigung war, die in ihm das Verlangen geweckt hat, zu beweisen, dass alles ganz anders war, mochte dieser Beweis auch noch so viel Mühe und Unannehmlichkeiten kosten. Denn natürlich lässt sich ein Reinhold Messner nicht widerstandslos den Heiligenschein nehmen, das zeigt schon der schnelle Brief der Hamburger Anwälte.

Und dann sagt Hans Saler, der Abenteurer, der Ankläger, was seiner Ansicht nach passiert ist und was in seinem Buch durch Aussagen der anderen Expeditionsteilnehmer auch unterstützt wird. Günther Messner sei auf dem Gipfel total erschöpft gewesen und habe sich entschlossen, den leichteren Weg zurück bis zum Einstieg in die Merkl-Rinne zu klettern.

Da das Wetter gut war, konnte er damit rechnen, dass von unten die Bergkameraden kommen und ihm durch die Merkl-Rinne helfen würden. Reinhold, ehrgeizig, wie er war, habe sich noch am Gipfel von seinem Bruder getrennt und sei direkt den steileren Weg zur Merkl-Rinne abgestiegen, um sich seinen Traum zu erfüllen: die Eroberung der Diamir-Flanke auf der Rückseite des Bergs.

Zweiter Weltrekord

Die Brüder, so Hans Saler weiter, wollten wohl getrennt biwakieren. Geplant sei vermutlich gewesen, am nächsten Morgen an der Stelle, an der Reinhold Messner den Dialog mit Felix Kuen hatte, mit Günther in Sicht- und Rufkontakt zu treten. Doch Günther sei wohl auf seinem Weg zur Merkl-Rinne abgestürzt, vielleicht habe er auch das Notbiwak in der Nacht nicht überlebt. Wie immer es in Wahrheit war: Reinhold Messner stieg danach über die Diamir- Flanke ab. Es war ein Weltrekord. Der zweite nach dem Durchstieg durch die Rupalwand. Sie begründeten seinen Ruf. Sie waren der Grundstein für seine außergewöhnliche Karriere.

Es ist still und dunkel geworden in dem kleinen Raum, eine fast körperhafte Stille füllt alles aus. Man hat das Gefühl, dass dieser Mann, der alles ausgelöst hat, der sich selbst ins Zwielicht gebracht hat, dass der anwesend ist.

Und man fragt sich nach einigen Sekunden verwundert, warum dieser Mann nicht irgendwann einfach aufsteht, vor all seine Bewunderer tritt und den Mut und die Entschlossenheit zeigt, die ihn an den höchsten Bergen dieser Welt stets ausgezeichnet hat, und nach zahlreichen Büchern, nach Hunderten von Vorträgen, in denen er es anders geschildert hat, warum er nicht die Kraft und die Größe besitzt zu sagen, welche seiner zahlreichen Versionen denn nun stimmt und ob nicht doch Hans Saler und die anderen Recht haben.

Es wäre Reinhold Messners erste Besteigung eines Neuntausenders und wahrlich eine großartige Leistung, mit oder ohne Sauerstoff. Und Hans Saler würde drüben in Chile, in seinem abgeschiedenen Tal, am Fuße eines glimmenden Vulkans, wo er mit seiner Frau, drei Hunden und zwei Lamas lebt, davon hören, ganz sicher. Es würde ihn freuen, ja vielleicht sogar erlösen.

© SZ vom 24.5.2003 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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