China:Mehr als 200 Tote bei schwerem Grubenunglück

Eine schwere Gasexplosion hat die Kohlegrube in Fuxing in der nordostchinesischen Provinz Liaoning erschüttert und vielen Bergleuten das Leben gekostet. Nirgendwo auf der Welt leben Bergleute so gefährlich wie in China.

Bei dem schlimmsten Grubenunglück in China seit mehr als vier Jahrzehnten sind mindestens 203 Bergarbeiter ums Leben gekommen. 13 Kumpel galten am Dienstag noch als vermisst.

Diese Männer haben Glück gehabt, sie haben das schwere Unglück überlebt. (Foto: Foto: Reuters)

Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurden 22 Kumpel verletzt. An den Bergungsarbeiten beteiligten sich 180 Bergleute.

Nur zehn Minuten vor der verheerenden Gasexplosion am Montagnachmittag habe es ein kleineres Grubenbeben gegeben, berichtete Zhang Yunfu, Vizegeschäftsführer der lokalen Kohleindustrie von Fuxin. Zu diesem Zeitpunkt waren 238 Bergleute unter Tage. Die genaue Ursache des Unglücks wurde weiter ermittelt.

Die Tragödie passierte in 242 Meter Tiefe. Die Gasexplosion setzt die jüngste Serie schwerer Grubenunglücke in Chinas Kohlebergwerken fort, die unter mangelnden Sicherheitsvorkehrungen leiden.

Erst Ende November hatte eine verheerende Gasexplosion in der Provinz Shaanxi 166 Menschenleben gefordert. Nirgendwo auf der Welt leben Bergleute so gefährlich wie in China.

Im vergangenen Jahr sind nach offiziellen Angaben 6027 Kumpel allein in Kohlegruben ums Leben gekommen. Viele Unglücke werden aber nicht gemeldet, so dass die tatsächliche Zahl höher sein dürfte.

Experten sprechen von 8000 Toten jährlich in Kohlegruben und anderen Bergwerken Chinas.

Der zunehmende Energiemangel durch das starke Wirtschaftswachstum in China und den kalten Winter hat den Druck auf die Kohlegruben verstärkt, ihre Förderung noch weiter anzukurbeln. Die Überlastung der Bergwerke, eklatante Sicherheitsmängel, veraltetes Gerät und schlechte Qualifikation der Bergleute zählen zu den Hauptursachen für die vielen Unglücke.

Die staatliche Behörde für Arbeitssicherheit in Peking übte auch heftige Kritik an Grubenleitungen, die nur nach Gewinn strebten und nicht genug in den Arbeitsschutz investierten.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: