Chemieunfall in den USA:"Wer bleibt, riskiert sein Leben"

In einem Vorort der Stadt Raleigh, im US-Staat North Carolina, wurde der Notstand ausgerufen. 17.000 Menschen mussten evakuiert werden.

Nachdem am Donnerstag Abend eine Chemiefabrik in Raleigh in Brand geraten war, mussten Tausende Personen aus dem naheliegenden Vorort Apex ihre Häuser verlassen.

Die Flammen schlugen 45 Meter hoch. (Foto: Foto: AP)

Über dem Chemiewerk hing eine Chlorwolke, Flammen schossen 45 Meter hoch in den Himmel, wie Stadtsprecher Bruce Radford sagte. Seit Donnerstagabend habe es schätzungsweise bis zu 30 Explosionen gegeben.

18 Menschen mussten nach Angaben von Krankenhäusern wegen Atemproblemen in der Notaufnahme behandelt werden. Zunächst wurde etwa die Hälfte der rund 28.000 Einwohner von Apex aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Weitere Evakuierungen wurden angeordnet.

Schulen bleiben geschlossen

Wer bleibe, riskiere sein Leben, warnte Radford: "Wenn Sie diesen Rauch sehen, machen Sie sich davon." Die Schulen in Apex blieben am Freitag geschlossen. Der Notstand sei der erste Schritt, Bundesbehörden um Hilfe zu bitten, sagte Radford.

Bürgermeister Keith Weatherly zufolge sprang das Feuer offenbar auf vier Petroleumtanks einer weiteren Firma über. Dies habe vermutlich die Explosionen ausgelöst. Die Feuerwehr könne gegen die Flammen weder Schaum noch Wasser einsetzen, da der Brand sonst weiter angefacht werde, sagte Weatherly.

Ursache unklar

Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar. Auf dem Gelände der Firma EQ Industrial Services lagern Radford zufolge etliche leicht flüchtige Chemikalien, darunter auch Chlor. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers arbeitet EQ Industrial Services mit Industrieabfällen wie Farben und Lösungsmitteln. Ihrer Web-Site zufolge bietet die Firma spezielle Reinigungsmittel unter anderem auch für Sonderabfälle an.

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