Chaos in Budapest:Sturm reißt mehrere Menschen in den Tod

Hunderttausende hatten sich am Ufer der Donau versammelt, um ein Feuerwerk anlässlich des Nationalfeiertags zu sehen. Dann brach plötzlich ein heftiges Unwetter los.

Ein gewaltiger Sturm hat am späten Sonntagabend in der ungarischen Hauptstadt Budapest mindestens drei Todesopfer gefordert. Das berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI.

Unter den Todesopfern ist auch ein 12-jähriges Mädchen, das von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Mehrere Menschen wurden in den Donaufluten vermisst, nachdem Schiffe im Sturm zusammengestoßen waren.

Etwa 100 Menschen wurden nach vorläufigen Angaben verletzt, in der Stadt herrschten Panik und Chaos. Der Sturm hatte mit Windgeschwindigkeiten von 90 bis 100 Stundenkilometern zu toben begonnen, als sich gerade mehrere hunderttausend Menschen versammelt hatten, um das alljährliche Feuerwerk zum Tag des Staatsgründers, König Stephan des Heiligen, zu sehen.

"Ich war zu Tode erschreckt"

In der Menschenmenge, die vor allem an den Donauufern und auf den Brücken stand, sei Panik ausgebrochen. Bäume stürzten um, Dächer wurden mitgerissen.

"Ich war zu Tode erschreckt, ich hatte Angst, dass ich zu Tode getrampelt werden könnte. Menschen schrien überall", berichtete eine Augenzeugin. Mehrere Menschen seien von den Schiffen geweht worden.

Kinder wurden durch den Sturm von ihren Eltern getrennt. Große Schäden an Dächern gab es unter anderem auf der Budapester Burg, darunter am Sandor-Palast, dem Amtssitz des Staatspräsidenten Laszlo Solyom.

Der ungarische Wetterdienst teilte mit, er habe die Organisatoren des Feuerwerks vor dem Sturm gewarnt. Diese hätten die Feiern aber weiterlaufen lassen.

Bürgermeister Gabor Demszky kündigte eine Untersuchung an. Er warf den Organisatoren vor, das Unglück hätte verhindert werden können, wenn sie die Warnungen der Meteorologen ernst genommen hätten.

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