Chaos auf den Straßen:Schneemassen legen Verkehr lahm

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Es waren die heftigsten Schneefälle seit 15 Jahren. Vor allem Hessen und Bayern hat es hart erwischt. Wenigstens am Frankfurter Flughafen scheint aber langsam Normalität einzukehren.

Autofahrer im Süden und Südwesten hatten in der Nacht und am Samstagmorgen weiterhin mit Schnee und Glätte zu kämpfen.

Die Nachwehen des heftigsten Schneefalls im Rhein-Main-Gebiet seit 15 Jahren sorgten für Staus und Unfälle auf Hessens Straßen.

Bei einem schweren Unfall bei Fulda in Hessen kamen am Morgen zwei Menschen ums Leben.

Straßen gesperrt

Auf der Autobahn 3 zwischen dem Frankfurter Kreuz und der Landesgrenze zu Bayern staute sich der Verkehr erneut in beiden Richtungen auf einer Länge von 15 Kilometern.

"Die Lage ist insgesamt immer noch schlecht", sagte ein Polizeisprecher. Mehrere Bundesstraßen in Hessen mussten auf Grund wetterbedingter Unfälle gesperrt werden.

Für den stockenden Verkehr auf der A3 war unter anderem ein quer stehender Lastwagen auf der Höhe von Hanau verantwortlich.

Lastwagen mit Sommerreifen

Auch in Bayern gingen die Probleme am Samstagmorgen weiter: Betroffen von den Behinderungen nach 20 Zentimeter Neuschnee in kurzer Zeit waren vor allem die Autobahnen in Oberbayern und Unterfranken, berichteten die Lagezentren der Polizei.

Auf der Autobahn 8 Salzburg-München staute sich am Vormittag der Rückreiseverkehr aus den Skigebieten laut Polizei auf knapp 50 Kilometern Länge. "Die vielen Winterurlauber verschärfen die Situation weiter", sagte ein Sprecher des Verkehrslagedienstes. Auf der Gegenrichtung verursachte ein Unfall rund 30 Kilometer Stau.

Viele Autofahrer mussten stundenlang in ihren Wagen ausharren. Seit Freitagmittag gingen bei der Polizei in Würzburg mehr als 1000 Notrufe ein, die Beamten registrierten rund 200 Unfälle. Viele Lastwagen waren offenbar trotz der starken Schneefälle nur mit Sommerreifen unterwegs.

Raststätten überfüllt

Auch in Baden-Württemberg schneite es in der Nacht stark. "Straßen mussten immer wieder gesperrt werden", sagte ein Sprecher des Verkehrswarndienstes. Es sei aber relativ ruhig geblieben, da wenig Verkehr unterwegs war. Trotz der Streiks im öffentlichen Dienst wurden größere Straßen gestreut.

Im Regierungsbezirk Karlsruhe wurden in der Nacht 107 Unfälle gezählt. Dabei wurde nach Angaben der Polizei ein Mensch schwer verletzt.

In weiten Teilen von Rheinland-Pfalz war die Lage in der Nacht "sehr durchwachsen". Zwar hatte es nach Angaben eines Sprechers des Verkehrswarndienstes kaum noch geschneit, aber durch den Schnee waren die Straßen glatt. Es kam zu kleineren Staus auf den Autobahnen.

Viele Lastwagen versuchten die nächstliegenden Raststätten anzufahren. Zahlreiche blieben liegen. Die Raststätten Hunsrück und Wonnegau waren überfüllt.

Die Lage auf dem Frankfurter Flughafen hat sich am Samstagvormittag einigermaßen normalisiert. "Die Start- und Landebahnen sind wieder frei", sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport.

Rund 1000 Fluggäste in Hotels untergebracht

Es komme aber weiterhin zu Verzögerungen. Denn der Räumdienst streue regelmäßig Salz auf die Pisten, die deshalb für rund 15 Minuten gesperrt seien. Den Schaden, den das Schneechaos am Freitag angerichtet hat, konnte der Sprecher noch nicht beziffern.

Seit Freitagnachmittag fielen 570 In- und Auslandsflüge aus. Rund 1000 Passagiere verbrachten die Nacht in Hotels. Nur in Einzelfällen hätten Reisende im Terminal übernachtet, sagte ein Flughafensprecher.

Die ausgefallen Flüge könnten nicht nachgeholt werden. Die betroffen Fluggäste müssten auf Bahnen umsteigen oder umbuchen. "Wir raten allen, sich mit den Fluglinien in Verbindung zu setzen."

Fluggäste sollten sich zudem rechtzeitig auf den Weg machen, sagte der Sprecher. Denn auf den Straßen rund um den Airport behinderten Schnee und Eisglätte am Samstag nach wie vor den Verkehr.

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