Busunglück auf der A9:Drei Tote bei Auffahrunfall

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Bisher scheint nur eines klar: Der in Thüringen verunglückte Bus war zu schnell unterwegs. Ob das die Unfallursache war, ist noch unklar. Bei dem Unfall starben drei Frauen, darunter die 47 Jahre alte Fahrerin. Weitere 40 Menschen wurden teils schwer verletzt.

Nach ersten Erkenntnissen war der dänische Reisebus bei Bad Klosterlausnitz mit überhöhter Geschwindigkeit auf einen haltenden Lastwagen aufgefahren. Die Staatsanwaltschaft Gera hat die Ermittlungen aufgenommen.

Die völlig zerstörte Front des Doppelstockbusses. (Foto: Foto: dpa)

Für die überwiegend dänischen Fahrgäste sollte es ein fröhlicher Skiurlaub in Österreich werden, doch an der Anschlussstelle Bad Klosterlausnitz in Fahrtrichtung Nürnberg endete die Fahrt im Schrecken. Gegen 1.10 Uhr raste der Doppelstockbus in einen Lastwagen, der wegen eines vorangegangenen Autounfalls gestoppt hatte, und schob ihn auf einen weiteren Laster. Die Busfahrerin, eine Norwegerin, war sofort tot.

Ihre 39-jährige Beifahrerin und eine 58-jährige Urlauberin erlagen kurz darauf ebenfalls ihren schweren Verletzungen. Verletzt wurden auch ein Lastwagenfahrer und sein Beifahrer. Die gesamte Frontseite des Busses war völlig zerstört.

Der Unfall ereignete sich kurz nach einer Stelle, an der die dreispurige Autobahn zweispurig wurde. Laut Polizei war die Autobahn zum Zeitpunkt des Unglücks weder verschneit noch glatt. Dies und die Tatsache, dass der Bus ungebremst in den Laster raste, weckte Vermutungen, die Fahrerin könne am Steuer für Sekunden eingeschlafen sein. "Ich beteilige mich nicht an diesen Spekulationen", sagte dazu der Leiter der ermittelnden Staatsanwaltschaft Gera, Raimund Sauter, bei einer Pressekonferenz. Die Ermittler gehen derzeit von erheblich erhöhter Geschwindigkeit des Reisebusses aus.

Ein Großaufgebot von über 150 Polizeibeamten, Feuerwehr- und Rettungskräften war bei eisigen Temperaturen stundenlang vor Ort, um die Opfer zu bergen. Von den Verletzten befindet sich den Angaben zufolge keiner in Lebensgefahr. Die Autobahn war wegen der komplizierten Rettungs- und Bergungsarbeiten bis 6.00 Uhr teils voll gesperrt. Der verunglückte Bus war von einem Reisebüro in der Stadt Ringköbing in Westjütland gechartert worden und am Freitagmittag in Kopenhagen gestartet.

Vertreter der dänischen Botschaft in Deutschland informierten sich vor Ort über das Ausmaß des Unglücks. Erst am 5. Januar war ein mit Schülern aus Dänemark besetzter Reisebus an einer Tankstelle an der A 9 in Bayern in Brand geraten. Die insgesamt 66 Insassen blieben unverletzt.

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