Bundeswehr:Zwei Tote bei Tornado-Absturz

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Ein Kampfjet der Bundeswehr ist bei Kaufering im oberbayerischen Landkreis Landsberg/Lech in einen Wald gestürzt. Die beiden Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.

Beim Absturz eines Kampfflugzeugs der Bundeswehr vom Typ Tornado ist bei Kaufering in Oberbayern die zweiköpfige Besatzung ums Leben gekommen. Der Pilot und der Waffensystemoffizier wurden bei einbrechender Dunkelheit von der Besatzung eines SAR-Hubschraubers tot in der Nähe der Absturzstelle in einem Wald entdeckt, teilte die Polizei mit.

Das Pressezentrum der Luftwaffe in Köln berichtete am Abend, der Kampfjet des Jagdbombergeschwaders 32 sei gegen 14.25 Uhr kurz nach dem Start 3,5 Kilometer vom schwäbischen Fliegerhorst Lagerlechfeld entfernt abgestürzt. Die Absturzstelle sei zum militärischen Sicherheitsbereich erklärt worden. Das Gebiet blieb bis zum Abend weiträumig abgesperrt.

Keine Munition an Bord

Ein Polizeisprecher sagte am Unglücksort, die Maschine habe keine Munition und lediglich eine Übungsrakete ohne Sprengstoff an Bord gehabt. Der Tornado war laut Pressezentrum auf einem Flug von Lechfeld in Richtung Ramstein zum Üben von taktischen Einsatzverfahren.

Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) zeigte sich tief betroffen über den Absturz. Bayern trauere mit den Familien der Soldaten. Der Jet zerschellte in einem Wald namens Westerholzwald nahe einer Lech-Staustufe. Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten dort kleinere Brände bekämpfen. Auch Einheiten der Polizei beteiligten sich in großer Zahl an dem Bergungs- und Rettungseinsatz.

Bei einbrechender Dunkelheit erschwerte am späten Nachmittag Nebel die Suche nach der stundenlang vermissten Besatzung. Ein Polizeihubschrauber musste wegen der schlechten Sichtverhältnisse am frühen Abend die Suche einstellen. Kurz darauf fand die Besatzung des SAR-Hubschraubers der Bundeswehr die toten Kameraden.

Der Tornado ist ein zweisitziges Allwetter-Angriffsflugzeug. Die Luftwaffe setzt den über 17 Meter langen Schwenkflügler als schweren Jagdbomber und zur Bekämpfung radargeführter Flugabwehr ein. Eine Anfang 1998 einsetzende Unfallserie hatte die Maschine ins Gerede gebracht. Zur Zeit verfügen die Streitkräfte über rund 300 Maschinen. Das Verteidigungsministerium will die Zahl aber drastisch reduzieren.

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