Der Dalai Lama erfreut sich in Deutschland größerer Beliebtheit als Papst Benedikt XVI. Wenige Tage vor Beginn eines zehntägigen Deutschlandbesuchs des geistlichen Oberhaupts der Tibeter nannten ihn in einer Umfrage 44 Prozent der Bundesbürger als Vorbild - und nur 42 Prozent den deutschen Papst.
Vor allem unter den Jüngeren und Gebildeteren liegt der Dalai Lama klar vorne, wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtete. In diesen Gruppen glaubt dem Bericht zufolge die Hälfte aller Befragten, dass der buddhistische Führer, der seinen Besuch in der Bundesrepublik am kommenden Donnerstag in Hamburg startet, auch Ratschläge fürs Leben bereithalten könnte. Auf die Frage nach der friedlichsten Religion führt laut Spiegel die fernöstliche Glaubenslehre mit 43 zu 41 Prozent vor dem Christentum. Der Islam bringe es in dieser Aufstellung nur auf ein Prozent.
Nach einem Bericht der Welt am Sonntag will der Dalai Lama die Gleichberechtigung von Frauen im Buddhismus durchsetzen. In Hamburg werde das geistliche Oberhaupt der Tibeter bekannt geben, dass fortan auch Frauen in die Führungsetage des tibetischen Buddhismus einziehen dürften.
Zu diesem Zweck werde er die volle Ordination buddhistischer Nonnen verkünden, die ungefähr der katholischen Priesterweihe entspreche, schrieb das Blatt. Als voll Ordinierte können dem Bericht zufolge auch Nonnen religiöse Lehrämter besetzen und entsprechende Abschlüsse an Klosteruniversitäten machen. Bislang ist diese Möglichkeit allein Mönchen vorbehalten.
(AP)