Bonn:Literaturprofessor als Bücherdieb verurteilt

Aus der Bonner Universitätsbibliothek hatte ein Professor der Germanistik viele wertvolle alte Bücher gestohlen und über ein Auktionshaus verkauft.

Ein Literaturprofessor ist von einem Bonner Gericht am Mittwoch als Bücherdieb verurteilt worden. Der 50-jährige Hochschullehrer erhielt wegen Betrugs und Urkundenfälschung 18 Monate Haft auf Bewährung.

Der Professor der Germanistik hatte viele wertvolle alte Bücher aus der Bonner Universitätsbibliothek gestohlen und über ein Auktionshaus verkauft.

Für den Akademiker bedeutet das Urteil, dass er seine Professur mit Beamtenstatus in Ostdeutschland verliert.

Schaden von 250.000 Euro

Er kündigte Berufung an. Nachdem er zunächst die Vorwürfe bestritten hatte, gestand der Professor kurz vor Prozessende. Die Bibliothek bezifferte den Gesamtschaden auf rund 250.000 Euro.

Der Mann hatte aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stammenden Bücher ausgeliehen und so manipuliert haben, dass ihre Herkunft nicht mehr erkennbar war.

Zugleich gab er Fälschungen zurück. Die Ermittler versuchte er mit gefälschten Quittungen über den Kauf der Bücher in die Irre zu führen. Der Verdacht fiel 2002 auf den Wissenschaftler.

Er hatte in Bonn promoviert und war 25 Jahre lang Nutzer der Bibliothek, zeitweise als wissenschaftlicher Mitarbeiter.

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