Der Bombenleger von Viernheim verfügte über ein umfassendes Waffenarsenal. Die Einsatzkräfte entdeckten in seiner Wohnung, in der er sich mehr als 24 Stunden lang verschanzt hatte, Unmengen von Sprengstoff und mehrere Pistolen und Gewehre. Das brisante Material war auch im Garten versteckt. Die weiträumigen Absperrungen um das Gebäude sollen wegen der weiter bestehenden Gefahr mindestens bis Samstagabend bestehen bleiben. Knapp hundert Menschen können deshalb vorerst nicht zurück in ihre Wohnungen.
Der Täter hatte in seiner Wohnung zahlreiche Sprengfallen angebracht, die er selbst nicht mehr entschärfen konnte. Eine acht Kilogramm schwere Bombe, die von den Sprengstoffexperten der Polizei entschärft werden musste, versteckte er in einem Rollladenkasten. Die Einsatzkräfte fanden in der Wohnung zudem ein Maschinengewehr, zwei Maschinenpistolen, zwei Sturmgewehre, mehrere tausend Schuss Munition sowie 15 Handgranaten. Dazu kamen unter anderem fünf Kilogramm TNT-Sprengstoff.
Der 44-Jährige, der Anschläge auf zwei Häuser verübt haben soll, hatte sich gestern der Polizei gestellt. Am Mittwochmorgen hatte er am Haus einer vierköpfigen Familie in Viernheim Sprengstoff gezündet. Der 32-jährige Familienvater zog sich Schnittwunden zu, als er eine Scheibe einschlug, um seine sieben und neun Jahre alten Kinder zu retten. Seine 31-jährige Frau und die Kinder erlitten einen Schock.
Zuvor hatte der 44-Jährige auf dem Balkon eines Haus im nahegelegenem Weinheim in Baden-Württemberg eine Handgranate gezündet. Die Polizei fand dort auch etwa ein Kilogramm Sprengstoff. Die Bewohner waren zum Zeitpunkt der Tat nicht zu Hause. Das Motiv für die Taten des selbstständigen Gas- und Wasserinstallateurs vermuten die Ermittler in seiner Verschuldung.